12.04.15 Auf dem Schwabenweg von Märstetten nach Münchwilen |
Schwabenweg Konstanz – Rapperswil 2. Etappe: Märstetten – Münchwilen
Heute „schnupperten“ wir zu Acht auf dem Jakobsweg zwischen Märstetten und Münchwilen: Christine, Claudia, Emma-Rita, Heidi, Lisbeth, Rut, Sylvia und Ursi. Eine frohgelaunte Frauengruppe traf sich um 9.50h auf dem Bahnhof in Märstetten.
Route: Märstetten - Amlikon (422m) - Hünikon (448m) - Holzhäusern (514m) - Maltbach (530m) - Chaltenbrunne (537m) – Weiler Schulhaus - Affeltrangen (485m) – Gehöft Chrüüzegg und Flügenegg – Abstecher zur Komturei Tobel mit Kirche - Türn (527m) - Weiler Stocke - St. Margarethen (504m) - Münchwilen (512m)
Lt. swisstopo 18 km = 4 ½ Std. Gehzeit Höhenmeter: rauf 250 und 160 runter Anforderung: leicht mit etwas Ausdauer
Der Einstieg in den Schwabenweg ab Bahnhof Märstetten gestaltete sich anfangs etwas schwierig, da nach der Unterführung eine klare Markierung fehlte. So entschlossen wir uns dem Waldrand entlang auf dem Radweg bis über die Thurbrücke nach Amlikon zu marschieren. Anfangs Dorf kamen wir wieder auf den gut signalisierten Schwabenweg der durchs bewaldete Lättenbachtal hinauf zum Weiler Hünikon führt. Bis hierher mussten wir mehrheitlich asphaltierte Nebenstrassen in Kauf nehmen. Umso mehr freute uns der oberhalb Hünikon abzweigende Feldweg entlang des Waldrandes und durch ein Waldstück nach Holzhäusern. Beim kleinen Primarschulhaus bot sich uns ein guter Platz für unsere zeitige Mittagsrast an. Unser Plan im schönen, alten Riegelbau, dem bekannten „Pilgerrestaurant Biene in Maltbach“ den Mittagskaffee einzunehmen ging leider nicht auf. Das Lokal ist vorübergehend geschlossen.
In Chaltebrunne besuchten wir kurz die Jakobskapelle am linken Strassenrand. Durch offenes Feld entlang kleiner Flussläufe und Ackerland erreichten wir bei Bollstäg das Dorf Affeltrangen. Der Schwabenweg umgeht Affeltrangen und führt der Lauche entlang über offenes Wiesland zum Hof Chrüzegg. Hier stand früher eine Pilgerherberge. Heute weist bei der Kreuzung ein Schwabenweg-Wegweiser zum Bahnhof Tobel.
Will man jedoch zur Komturei Tobel muss man auf dem Hauptweg weiterziehen und erst oben auf der Flüügenegg dem Wegweiser Komturei ins Dorf Tobel folgen. Beim Gehöft Flüügenegg steht ein prunkvoller Jakobsweg-Wegweiser, der noch 2315 km bis Santiago de Compostela anzeigt. So weit wollten wir ja gar nicht!!! Uns hätte eine Besenbeiz oder ein geöffnetes Restaurant an diesem ungewohnt warmen Frühlingstag mehr angezogen – aber einfach weit und breit nichts. So nahmen wir den Umweg zur Komturei Tobel in Kauf. Unsere Enttäuschung war gross. Die vom Kanton Thurgau mit einem Millionenbetrag unterstützte Renovation dieser altehrwürdigen Gebäude schien noch im Winterschlaf zu verharren. Schade!! Die eingegliederte kleine Kulturbeiz öffnet laut Aushang erst ab 1. Mai wieder an Sonntagen ihre Tore.So pilgerten wir zurück zur Flüügenegg und nahmen den Weg zum Gehöft Loch und in einem weiten Bogen über den Hügel zum Weiler Türn auf. Kurz vor St. Margarethen bot sich oberhalb eines grossen Wegkreuzes nochmals eine Trockenwiese für eine ausgiebige Rast an.
Unten in St. Margarethen suchten wir wiederum vergeblich nach einer Einkehrmöglichkeit. Der angekündigte Kaffeehalt blieb ein Wunschtraum. Es schien, dass in diesem Teil des Kantons Thurgau am Sonntag alle Restaurants geschlossen bleiben. Am Ortseingang steht die alte Kappelle St.Margaretha (1641). Auffallende sind der rote Turm und die Holztreppe an der Aussenfassade, die zur Empore hinauf führt. Früher sollen dort Pilger übernachtet haben. Im Innern haben Generationen von Pilgern neben dem Eingang mit roter Farbe ihre Wünsche und Erwartungen an die Kapellwand geschrieben. So konnten wir Einträge aus dem 16. Jhdt. ausmachen. Kurz nach der Kapelle kamen wir bei der grossen Kreuzung im Dorfzentrum an den Chräbsbach und weiter westwärts zur Murg. Nun trennte uns noch eine knappe halbe Stunde entlang eines Baumlehrpfades am Fluss von unserem Ziel, der Haltestelle Münchwilen der Frauenfeld-Wil-Bahn. Wir kamen um 16.15 Uhr dort an. Es blieb gerade noch Zeit am nahen Kiosk etwas Tranksame oder ein kühlendes Glacés zu kaufen.
Der heutige Wegabschnitt ergab ein gutes Bild, dass Pilgern auf dem Jakobsweg zwischendurch immer mal etwas Entbehrung mit sich bringt und oft auch etwas Durchhaltewillen erfordert. Nächstes Mal wollen wir unseren Weg in Münchwilen fortsetzen und zum Kloster Fischingen wandern. Von dort führt unsere kleine Pilgerreise übers Hörnli ins zürcherische Steg.
Vielen Dank meinen heutigen Begleiterinnen und bis auf ein nächstes Mal Sylvia
velopeter 13.04.15: | Schöner, ausführlicher Bericht. |