25.06.06 Vom Engelbergertal nach Isenthal (hammerhai) |
Abwechslungsreiche Wanderung in einem weniger bekannten Tal der Zentralschweiz
Hallo zusammen,
wir traffen uns pünktlich im Bahnhof von Luzern, wo wir in die S-Bahn nach Wolfenschiessen einsteigen. In Wolfenschiessen besteigen wir den wartenden Bus, der uns nach Oberrickenbach bringt. Bei der Talstation der Gondelbahn auf die Chrüzhütte wartet schon die Gondel auf uns. Eigentlich sollte sie gemäss Fahrplan schon weg sein, und so sind wir schon 1/2Std. früher als geplant auf der Bannalp. Traditionsgemäss trinken wir zuerst einmal einen Kaffe der Terasse der gemütlich Chrützhütte und lassen die erste Eindrücke auf uns wirken.
Nachdem der Sonnenschutz aufgetragen war ging's dann endlich los. In einen weiten Bogen umrunden wir den Nätschboden von wo wir eine schöne Aussicht auf Oberrickenbach und die im Westen gelegenen Höhenzüge haben.
Und nach Osten können wir das ganze Sinsgäu überblicken und somit auch die erste Etappe der heutigen Wanderung.
Auf schmalem Wanderweg steigen wir nun stetig ab. Der Weg ist teilweise rutschig, da noch immer feucht vom letzten Regen, kämpfen wir uns über eine alterschwache Brücke und durch teilweise schlammiges Gelände zur Haghütte, wo wir unsere Mittagsrast machen.
Auf der Alphütte hat es schon zahlose Wanderer die an den Tischen der Alphütte Rast machen. Da wir ja unser Picknick dabei haben, frage ich die Bäuerin, ob wir unseres mitgebrachtes Essen auspacken dürfen, wir würden natürlich etwas flüssiges konsumieren. "Selbstverständlich" meinte sie, führte uns an einen freien Tisch, und erzählte uns ,kaum das wir sassen, die Liste der Getränke auf , die hier erhältlich waren. Sogar ein kühles Blondes könnten wir haben! Aber das wollten wir uns dann doch für den Schluss des Wandertages aufsparen. Später setzt sich dann auch noch die Bauersleute zu uns an den Tisch uns entsteht bald ein angeregte Gespräch über die Nöten u. Sorgen der Älpler. Hinter uns hatten sich 2 Kühe auf einer Anhöhe angesiedelt.
In der "Brämenstellung" würden die dastehen meinte der Bauer. Worauf er auf unsere fragende Blicke sagt, "ja, dann kann die eine Kuh der anderen, mit dem Schwanz, die lästige insekten aus dem Gesicht vertreiben". Auch liessen wir es uns nicht nehmen einen Blick in die Alpkäserei zu werfen, hatten wir doch zum Mittagessen ein paar "Probiererli" ihres feinen Käses bekommen. In der Zwischenzeit hatten sich ein paar Schleierwolken gebildet, die angekündigte Kaltfront machte sich erstmals bemerkbar. So packten wir also unsere Rucksäcke, denn wir wollten vor einem Gewitter über den Sattel, die Sinsgäuer Schonegg kommen. So stiegen wir also das Tal hoch. Auf der linken Seite die Gipfel des Brisen und und rechts des Chaiserstuhls,
durch die frisch blühenden Alpwiesen. Wir hatten alle Hände voll zu tun, mit dem fotografieren der unzähligen und schönen Alpenblumen die wir auf beiden Seiten des Weges fanden.
Auch hatte der Föhn die Wolken wieder zurück getrieben, die Sonne brachte uns wieder ins schwitzen, und so nahmen wir es auch wieder ein bischen gemütlicher und erreichten bald den Sattel. Ein prächtiges Panorama erwartete uns auf beiden Seiten des Sattel. Die Sinsgäu in der wir aufgestiegen sind
Die weiss blühende Wiese auf dem Sattel
und auf der andern Seite das Sulztal
ein heftiger Wind bliess das Sulztal hinauf und so machten wir uns bald auf den Abstieg nach Gitschenen. Über Spitzkehren, noch feuchte Alpwiesen und letzte Schneefelder stiegen wir das Tal hinunter. Vorbei am Oberalper Grat mit dem Törli, einem Felsenfenster im Grat,
und standen schon wieder vor einer Alphütte. Als der Bauer das Wort "Pause" vernahm, meinte er ganz spontan wir sollen uns doch auf seiner Terasse bequem machen, und eine Tasse von seinem Kaffe trinken. Eine Flasche Selbstgebrannter stellte er auch noch dazu. Da wir nur noch eine 1/2 Std. zur Bergstation der Gondelbahn laufen mussten, nahmen wir sein Angebot dankend an. Gemütlich tranken wir den Kaffe und plauderten mit dem Bauer über seinen Beruf, die Industralisierung in der Landwirtschaft und über Gott u. die Welt. Nur noch eine halbe Stunde zur Bergstation in Gitschenen hatten wir vor uns, und so lockte uns das "Nach-der-Wanderung-Getränk". Auf gutem Weg, hoch über dem Sulztaler Bach, erreichten wir bald das kleine Dorf Gitschenen.
eingebettet auf einer Ebene, umgeben von unzähligen Bergen, sahen wir dann auch noch den Übergang zurück ins Engelbergertal oder zum Brisenhaus, einer SAC-Hütte auf der Beckenriederalp.
Bald sassen wir gemütlich auf der Terasse des Hotels bei der Gondelbahnstation. Nun machten sich dunkle Wolken bemerkbar, die ersten Anzeichen des nahenden Gewitters. Für die Gondelbahn holten wir schon bei der Ankunft die Tickets und und es wurde für 16:30 die Gondel für uns gebucht. Als dann der Wind aufrischte machten wir uns dann doch langsam Gedanken, ob wir überhaupt mit der Gondelbahn fahren konnten. Um 16:30 standen wir bei der Gondel, aber trotz Reservation meinte der Werksleiter, es habe nur noch 2 Plätze frei. 2 von uns müssten die spätere Gondel nehmen. So blieben die Yvonne u. ich zurück bei der Station. Der Wind wurde immer heftiger, und so, ihr ahnt es sicher bereits, erhielten wir die Nachricht dass die Fahrt unterbrochen werden muss. Während Werner u. Rosmarie im Tal warteten, spielten wir schon mit dem Gedanken, hier übernachten zu müssen. Aber grad zur rechten Zeit liess der Wind wieder nach, der Werksleiter kam mit einem Funkgerät in die Gondel, und so kamen wir dann doch noch heil ins Tal. Wir bestiegen das Postauto nach Andermatt, wo sich unsere Wege wieder trennten. Vielen Dank für die aufgestellte Begleitung auf dieser gemütlichen Wanderung.
Grüssli
Thomas alias Hammerhai