23.07.06 Über den Stallenberg (Rosmarie) |
Durch Blumenwiesen von Juf nach Bivio
In Winterthur war es in der Wohnung unangenehm warm Jede Bewegung verursachte Schweissausbrüche. Nur gerade vor dem Ventilator war es auszuhalten. Kurzentschlossen hatte ich deshalb in einem Hotel im Bündnerland ein Zimmer reserviert. Am Sonntag traf ich dann gut ausgeschlafen in Thusis ein. Nelly erwartete mich schon.
Per Postauto ging es zuerst nach Andeer. Dort mussten wir umsteigen für die Fahrt durch das Val Avers nach Juf. Unten ist das Tal eng und wild, aber weiter in Richtung Juf wird es weit. In das Val Avers führen nicht weniger als 10 Passübergänge. Vier südliche Seitentäler zerteilen zudem das Gebiet. Interessant ist das Valle die Lei. Eine Strasse führt vom Averser Tal hinauf zu der einen Seite einer Staumauer. Diese Staumauer steht noch auf Schweizer Boden. Der See aber ist bereits in Italien, genau wie das Restaurant auf der anderen Seite der Staumauer. Einziger Zugang ist allerdings die Strasse von Schweizer Seite her.
Juf ist 2160 m ü.M. Es war eine wahre Wohltat für eine hitzegeplagte Unterländerin. Auf der Restaurant-Terrasse beim obligaten Kaffee mussten wir schon ernsthaft darüber nachdenken, eine Jacke anzuziehen. Wir entschieden dann aber, dass die Temperatur hoch sei. Während dieser Ruhepause vor der Wanderung wurden wir auch Zeugen einer richtigen Attraktion. Alle Touristen verfolgten mit grossem Interesse, wie die Kühe auf die Alp getrieben wurden. Eilig hatten diese es aber gar nicht.
Nelly und ich machten uns dann auf den Weg. Der Wegweiser zeigte durch Wiesen hinauf. Und was für Wiesen!
Der Weg windet sich in bequemen Kehren hoch zum Stallerberg. Eigentlich könnte er in knapp anderthalb Stunden bequem bewältigt werden. Wenn nicht...
... Blumen boten sich an als Sujets:
... wunderschöne Blumen-Arrengements mitten im Weg
... und da waren Schmetterlinge allein
... und zu zweit
Die beiden etwas später
Und dann auch der Blick ins Tal, hier in eines der Seitentäler des Val Avers:
Hier also unsere erste Warnung an alle, die duch diesen Beitrag angeregt werden, diese Wanderung selber unter die Füsse zu nehmen: Photographen und nicht-Photographen unbedingt in getrennten Gruppen marschieren lassen! Die Landschaft und die Blumenwiesen bieten unzählige Foto-Sujets.
Die zweite Warnung geht an Photographen: unbedingt dafür sorgen, dass noch genügend Speicherplatz vorhanden ist in der Kamera für all die Photos.
Das Versprechen in der Ausschreibung der Wanderung war also gerechtfertigt. Mit einer Ausnahme: Murmeltiere liessen sich nicht blicken. Es war schon arg: wir sahen ihre Spuren im Gras, wir sahen ihre Schlupflöcher und die Spuren ihrer Arbeit.
Nur die Tiere selber sahen wir nicht.
Irgendwann erreichten auch wir die Höhe des Stallenbergs. Ein wunderbarer Blick bot sich hier.
Blick ins Val Avers:
Hier oben hatten wir auch einen ersten Blick zum Oberalbstein. Es war ganz toll windig da oben, fast schon zu windig für eine Mittagsrast. Zudem zogen dunkle Wolken auf, die ganz nach Regen und Gewitter aussahen. Da wir aber erst am Ziel wieder auf Häuser treffen würden, machten wir trotz dem tollen Ausblick keine lange Pause.
Mit leicht weniger Photopausen ging es durch Weiden hinunter Richtung Bivio. Aber natürlich konnten wir es nicht lassen!
Lilafarbene Blumenmatten:
Gelbe Blumenmatten
Blaue Schmetterlinge:
und grüne Wiesen mit Weissem Wollgras
Und das Panorama des Oberalbstein:
Bald schon sahen wir die Julier-Passstrasse. Wir wanderten weiter, schönes Wetter vor uns, und dunkle Wolken hinter uns. 300 Höhenmeter ob Bivio spürten wir dann die ersten Regentropfen. Das liess uns natürlich nicht vom Photographieren abhalten. Hier die Berge, rechts der Piz d'Emmat und links der Piz Lagreo
und unten Bivio:
Es blieb bei einigen Tropfen. Wir kamen noch trocken hinunter nach Bivio, wo wir uns vor der Abfahrt des Postautos noch eine Erfrischung genehmigten.
Es war ein toller Tag, und die Erinnerung an diese wohl-organisierte Wanderung macht Freude. Die vielen Photographien lassen diesen Tag immer wieder lebendig werden. In diesem Artikel konnte nur ein kleiner Teil der Photographien publiziert werden, die wir beide gemacht haben.
Und ich freue mich schon auf die nächste Gelegenheit, mit Nelly das Bündnerland zu erkunden!
Rosmarie