26.08.07 Surenenpass (Marcel) |
Hoi zäme
Am 28. August gings mal wieder recht früh zur Sache – mein Handy meinte, mich bereits um 04.45 wecken zu müssen – gähn – gähn! Naja die Motivation zum Aufstehen war zweifellos da und so sprang ich auch kurz darauf aus dem Bett und gönnte mir noch ein herzhaftes Müesli bevor ich mich dann auf die halbstündige Wanderung hinunter nach Bazenheid machte. Nach der kurzen Fahrt nach Wil freute ich mich auf den Kaffee im Speisewagen des ICN’s und diesmal funktionierte auch alles – ausser dass mir in dieser Hergottsfrühe niemand ne Sonntagszeitung verkaufen wollte ! Ich will ja jetzt nicht mehr klagen und freute mich an Kaffee und Gipfeli und auch ohne Zeitung verging die Zeit wie im Fluge und pünktlich um sieben erreichte ich Zürich – nun musste nur noch Christina gefunden werden, was auch problemlos klappte und schon bald gings weiter nach Luzern.
In Luzern mussten wir 30 Minuten warten und da liegt ja ein weiterer Kaffee durchaus drin! Also nix wie los in den Untergrund und in das erst beste Kaffee reingestürmt – aber wer sass denn da schon drin – Lucia und Kurt verbrachten die Warterei ebenfalls mit einem Wachmacher. Wir freuten uns, die beiden zu sehen – Lucia meinte allerdings, sie werde uns nun doch nicht über den Surenenpass begleiten und ziehe einen sonnigen Nachmittag auf Balkonien vor – naja jedem das seine.
Bei munterem Geplauder vergeht die Zeit bekanntermassen mindestens doppelt so schnell und so hiess es schon bald aufzubrechen, uns von Lucia zu verabschieden und den Zug nach Engelberg zu suchen. Tja – jetzt rächte sich unser gemütliches Kaffeetrinken doch noch – als wir (endlich) unseren Zug (und unsere Basler Wanderkollegen) fanden – da merkten wir, dass wir nicht die einzigen waren, die nach Engelberg fahren wollten – aber immerhin "Stehplätze" waren noch verfügbar. Kurz und gut wir quetschten uns auch noch in den bereits mehr als vollen Zug und zogen die Bäuche ein, als noch weitere Leute dasselbe Ansinnen hatten – aber irgendwann gings dann endlich los und ab in die Berge. In Stans meinte der gute Zugführer, dass nun alle Stehplätze zu räumen seien und die „Stehenden“ doch bitte aussteigen und den nächsten Zug nehmen sollen!!!! Glaube kaum, dass diesem „Befehl“ wirklich jemand gefolgt ist, denn der Zug war weiterhin ziemlich voll – obwohl Thomas und ich mittlerweile einen Sitzplatz erobert hatten – tja was nun – dachte sich die Zugsleitung?!? Und kam flugs auf die Idee die 1. Klasse für stehende 2. Klasspassagiere freizugeben – was Kurt und Christina dann auch nutzten und per degradierter 1. Klasse nach Engelberg hochfuhren.
In Engelberg angelangt trafen wir dann auch noch auf den Rest unserer Gruppe – Yvonne und Brigitte hatten sich einen Zusatztag gegönnt und warteten bereits leicht sonnenverbrannt auf uns. Aus Erfahrung wusste ich, dass es ratsam war, vom Bahnhof Engelberg mit einem Taxi zur Talstation der Bahn zu fahren (und 50 Minuten Marsch auf Asphalt einzusparen) und so hatte ich auch ein solches Gefährt reserviert. Nur mein reserviertes Taxi war nicht da – naja wir hatten immerhin 4 Minuten Verspätung?!? Aber da stand ja noch ein Bus mit unserem Ziel beschriftet (leider war der nicht im SBB Fahrplan vermerkt). Irgendwie stand ich jetzt doch in einem ziemlichen Dilemma – hatte ich doch für ein Taxi reserviert, das nicht mehr da war. Aber für sowas hat man ja ein Handy und so rief ich mal "unseren" Taxifahrer an. Dieser meinte – er hätte einen Terminkonflikt !?! doch er hätte gesehen, dass da ein Bus stand und wir ja den nehmen könnten – naja schlussendlich war es wohl eine "win win Situation" wir bezahlten nix für die Fahrt zum Bähnchen und der Taxifahren konnte seinen zweiten Termin auch wahrnehmen :)!
Wie bereits im Zug nach Engelberg abzusehen, waren wir nicht die einzigen mit der Superidee auf die Fürenalp zu gondeln und da die Kabine lediglich 10 Personen fasst (angeschrieben sind eigentlich nur acht) mussten wir leider eine längere Wartezeit in Kauf nehmen.
Aber endlich war es soweit, wir quetschten uns mit einigen anderen fröhlichen Wanderern in die Kabine und schon bald hatten wir die ersten 500 Höhenmeter hinter uns gebracht. Auf der Fürenalp gönnten wir uns ab der bereits erlittenen Anstrengungen mal Kaffee mit Nussgipfel und einige von uns mussten noch die richtige Wanderkleidung "montieren" und der geneigte Leser ahnt es bereits – nach der unendlich langen Einführung wird jetzt endlich gewandert :)!
Auf los geht’s los – aber jetzt gings mal erst bergab (ich entschuldige mich nachträglich, dass ich das in der Ausschreibung nicht erwähnt hatte). Nichtsdestotrotz waren alle vom Panorama begeistert – auch der Titlis zeigte sich hier ganz prächtig.
Temperatur und Wetter waren zum Wandern perfekt und so gings dann wacker vorwärts – und nach der Blackenalp dann endlich mal aufwärts. Die Gegend war weiterhin traumhaft und noch manch eines Fotos würdig.
Kurz vor der Passhöhe fanden wir auch die Hütte wieder, welche uns vor zwei Jahren vor einem Schneesturm beschützte. Glücklicherweise hatte dieses Jahr das Wetter ein Einsehen und vom Mittag an war der Himmel nur noch tiefblau. So genossen wir diesmal den Lunch (inkl. Gipfelwein von Kurt - besten Dank noch!) ausserhalb der Hütte und trotzdem geschützt vor dem ziemlich starken Wind.
Zur Mittagsunterhaltung zählten natürlich auch die vielen Sportler der neuen Trendsportart "Bike tragen" :)! Frisch gestärkt erklommen wir dann noch die restlichen paar Höhenmeter. Oben trafen wir dann wieder die vielen Biker die sich mental auf das "Bike runtertragen" vorbereiteten ;).
Nachdem wir das sensationelle Panorama der Urner Alpen auf uns wirken liessen gings dann runter Richtung Attinghausen! Im recht steilen ersten Abhang überholten wir dann auch wieder den einen oder anderen "Biker".
Die Wanderung vom Surenenpass zur Rüstibahn ist sehr abwechslungsreich und mit Aussichtspunkten nur so gespickt! Ich lasse hier dann auch gerne die Bilder sprechen.
Durch unsere zahlreichen Aussichts(und Photo-)halte geriet mein Zeitplan ein klein bisschen durcheinander – sodass ich zuerst entschied schnurstracks am Restaurant Brüsti vorbeizumarschieren (wer mich kennt, weiss wie schwer mir so was fällt ;)) und als wir dann die Bergstation erreichten, waren wir „erstaunlicherweise“ wieder nicht die einzigen Passagiere und so wurde es dann wirklich noch extrem knapp, unseren Zug in Flüelen zu erreichen. Die Hälfte der Gruppe schaffte das angestrebte Postauto – doch für den Rest war das zu spät. Doch wir alle wissen es zu schätzen – die Urner sind wohl wirklich die hilfreichsten Bürger unseres Landes :)! Unser Seilbähnler versuchte sofort ein Taxi zu organisieren, welches uns auf den angepeilten Zug nach Flüelen bringen würde. Und wirklich er schaffte dies innerhalb einer „Seilbahnlänge“! Der ebenso liebenswürdige Taxichauffeur brachte uns dann nicht nur nach Flüelen, sondern versorgte uns zwischendurch auch mit allen erdenklichen Details zum Eidg. Schwingfest ! In Flüelen bestieg unsere Gruppe dann wieder vereint den Zug und ab gings nach Hause!
Ich habe einen aussergewöhnlichen Tag mit sehr liebenswürdigen und lustigen Wanderkollegen verbringen dürfen – dafür danke ich Euch ganz herzlich :)!
Die wunderschönen Fotos stammen von Christina und Thomas - ganz herzlichen Dank!
Gruss
Marcel