07.02.13 Auf und um den Monte Caslano, den "Inselberg" bei Ponte Tresa (Beat) |
"Der Winter hat die Schweiz fest im Griff. Heute Morgen lag überall nördlich der Alpen Schnee. Von fünf Zentimetern in Basel bis zu 20 Zentimetern in St. Gallen." Das liest man heute Abend in der Gratiszeitung. Entsprechend musste Marcel vor dem Haus zuerst Schnee schaufeln, bevor er sich heute Morgen auf den Weg machen konnte. Ganz anders waren die Wetterverhältnisse heute im Südtessin: Sonne am fast wolkenlosen Himmel, Schneeberge in weiter Ferne und die Temperaturen, wo man nicht dem kräftigen Nordföhn ausgesetzt war, frühlingshaft mild.
Wir wanderten heute Donnerstag am westlichen Seezipfel des Luganersees auf und um den Monte Caslano (von den Einheimischen "Sassalto" genannt), den kleinen "Inselberg", der zu dreiviertel vom Lago di Lugano umgeben ist.
Mit dabei: Marcel, Roxane, Beat
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/MonteCaslano070213
ROUTE: Magliaso Paese (282m) - Castellaccio (273m) - Caslano (272m) - Monte Caslano (523m) - Caslano (272m) - Umrundung des Monte Caslano auf dem Uferweg - Ponte Tresa (277m)
Route dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
Streckenlänge ca. 15 km; 400 m auf- und abwärts:
Mit der Lugano-Ponte-Tresa-Bahn fahren wir von Lugano bis zur Haltestelle Magliaso Paese, wo wir um 10:15 ankommen. Unten im Bild das Bahnhofgebäude der FLP-Bahn in Lugano. Es befindet sich auf der Seeseite des Bahnhofplatzes, etwa 100 Meter abseits des SBB-Hauptbahnhofs:
Bildquelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Lugano_railway_station
In Magliaso gelangen wir auf dem kürzesten Weg zum nahen Ufer des Luganersees, dem wir anschliessend bis ins Dorf Caslano entlanggehen werden. Um 12 Uhr erreichen wir den Gipfel des Monte Caslano und gegen 15 Uhr kommen wir, nach Umrundung des "Inselberges" über den Uferweg, in Ponte Tresa an:
Um Spuren des Winters zu erkennen, müssen wir weit in die Ferne schauen:
Zoomblick zu den Denti della Vecchia, die sich nordöstlich von Lugano befinden:
Siehe FF-Blogs:
- 07.10.12 / GrenzGratWanderung im Luganese: Monte Boglia / Denti della Vecchia
- 10.10.12 / Die "Zähne der Alten" im Nebel: Cimadera - Denti della Vecchia - Cadro
Am Badestrand bei der Mündung der Magliasina in den Lago di Lugano:
Am Ufer der Magliasina verursache ich einen peinlichen Schadenfall. Beim Anblick dieses Steinmannlis können wir uns nicht einigen, ob hier Leim im Spiel ist.
Marcel vermutet JA, Roxane NEIN.
Die Frage kann somit nur mit einem vorsichtigen Stabilitäts-Test geklärt werden:
Resultat: Totalschaden!
Blick durch den Zaun über einen Park mit "Privatufer":
Das Dorf Caslano und der Monte Caslano liegen vor uns:
Los gehts mit dem rund einstündigen 250-Meter-Aufstieg zum Gipfel des Monte Caslano:
Gleich zweimal werden wir den "Inselberg" in Uhrzeigerrichtung umrunden, zuerst mit Abstecher zum Gipfel und anschliessend über den Uferweg:
Blick auf den Monte Caslano und das Dorf Caslano (rechts) vom gegenüberliegenden Panoramaweg zwischen Montagnola und Agra her gesehen:
Bild aus FF-Blog 31.01.13 Collina d'Oro / Halbinsel Ceresio: Montagnola - Carona - Morcote
Blick nach Osten über Collina d'Oro / Halbinsel Ceresio. Dahinter die Monte-Generoso-Kette:
Der Monte Caslano wird gelegentlich als "Maulwurfhügel" bezeichnet. Hier auf der Nordostseite und auch hinten an der Südflanke zeigt der Maulwurf allerdings seine Zähne:
Unzählige wildwachsende Christrosen stehen am Monte Caslano gegenwärtig in voller Blüte:
Die Schneerose, Christrose oder Weihnachtsrose (Helleborus niger) ist eine Pflanzenart der Gattung Nieswurz (Helleborus) in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Diese Art und ihre Sorten mit den auffallend großen, weißen Blüten ist vor allem durch frühe Blütezeit und auch durch die Verwendung als Gartenzierpflanze bekannt.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schneerose
Da wir den Berg umrunden, sind Schattenstellen unumgänglich:
Tiefblick auf das Mündungsdelta der Magliasina, links das Dorf Caslano, rechts hinten liegt Agno:
Bald erreichen wir wieder die windgeschützte Sonnenseite:
Blick nach Süden, ganz hinten der Monte San Giorgio:
Lavena liegt jenseits der Seeenge unter dem Monte Caslano auf italienischer Seite:
Im Schlussaufstieg zum Gipfel:
Um 12 Uhr sind wir bei der Cappella auf dem Gipfel des Monte Caslano. Genau genommen hat dieser Berg zwei Gipfelpunkte, nämlich den 523 Meter hohen Sassalto und den 526 Meter hohen Cimalmonte, der etwas weiter südwestlich liegt:
Blick nach Norden, links Magliaso und dahinter Agno mit dem Flughafen Lugano-Agno, der gemäss heutigem Flugplan immerhin siebenmal von einem Kursflugzeug der Swiss und der Darwin Airline angeflogen wird:
Das Dorf Caslano:
Das Gipfelkreuz des Monte Caslano über der senkrechten Felswand:
Gegenüberliegend auf der Ostseite der Collina d'Oro ("Goldhügel") auf der Halbinsel Ceresio mit dem Monte San Salvatore als höchster Erhebung (ganz hinten in Bildmitte):
Herangezoomt der San-Salvatore-Gipfel, hinter dem Collina d'Oro:
Infotafel 10 des Rundwegs durch den Monte Caslano Naturpark:
Deutschsprachige Erklärungen zu allen Tafeln in der Broschüre: Parco Naturale del Monte Caslano
Der Monte Caslano war somit vor 10'000 Jahren eine "richtige" Insel.
Auf der Südseite, unterhalb des windausgesetzten Gipfels, hoch über Lavena finden wir einen idealen Rastplatz:
Sonnig, windgeschützt und mit prächtiger bis schwindelerregender Aussicht.
Senkrecht und rund 200 Meter unter unserem Rastplatz liegt die Seeenge zwischen dem Luganersee und der Seebucht bei Ponte Tresa, der wir später entlanggehen werden:
Auch der Abstiegsweg .......
........ ist seitlich gesäumt mit zahlreichen Christrosen:
Gegen 13:30 erreichen wir wieder das Seeufer nahe bei Caslano:
Wir werden überrascht von einem sehr schönen Uferweg, der vorerst noch im Schatten ......
..... aber bald im vollen Sonnenlicht verläuft:
Ein zerfallender Kalk-Brennofen bei Torrazza:
Roland Hochstrasser: La Fornace di Caslano
Der Kalk-Brennofen von Torrazza, bei der See-Enge von Lavena, 1913 erbaut, ist ein wertvolles Zeugnis, leider vergessener, einstiger industrieller Aktivität. Diese Art von Ofen ist eine Seltenheit in Europa, da die meisten durch Gleichgültigkeit und Mangel an Unterhalt zerstört wurden. Quelle: www.museodellapesca.ch
Obige Abbildung: Museo del Malcantone
Gegen 14 Uhr passieren wir die Seeenge zwischen Lavena (IT) und Torrazza (CH):
Blick hinüber nach Ponte Tresa, wo wir in einer Stunde ankommen werden:
Diagnose: Akute Frühlingsmüdigkeit
Am Weg hinüber nach Ponte Tresa stehen mehrere Villen mit Seeanstoss in grossen Parkanlagen:
Wir können uns nicht einigen, welche Klingel wir drücken sollen. Darum lassen wir es bleiben!
- CASA PERSONALE
- VILLA PADRONALE
- GAESTEHAUS
- BOOTSHAUS
Marcel besetzt dafür das einzige noch freie Grundstück am See. Für ein Biwak sollte der Platz reichen:
Gegen 15 Uhr erreichen wir Ponte Tresa:
Blick zurück über die Seebucht zum Monte Caslano:
Mit einem Abschlussdrink bereiten wir uns auf den bevorstehenden klimatischen Rückkehr-Schock vor:
Wir nehmen uns das Zitat von Velopeter (nicht) zu Herzen: "Den Winter geniessen statt ihm entfliehen"
Wohl oder übel:
Um 15:25 fahren wir zurück nach Lugano und anschliessend weiter, beispielsweise nach Winter ... oder ähnlich.
Herzlichen Dank an Marcel und Roxane für die Begleitung.
Beat
Weitere INFOS:
- gps-tracks.com: Smaragdweg Tessin - Provinz Varese / Etappe 10
- luganoturismo.ch / Infoblatt in Deutsch als PDF: Parco naturale del Monte Caslano
- myswitzerland.flaggy.ch: Rundwege am Sassalto / Monte Caslano
- wanderland.ch: Parco naturale del Monte Caslano
- rotpunktverlag.ch: Monte Caslano
Marcel 09.02.13: | Hoi Beat. Ich möchte mich für diesen wunderschönen Tag ganz herzlich bei Dir bedanken. Aus heutiger Sicht ist dieser Tag wieder ganz unglaublich - musste heute schon wieder 20 cm Schnee wegschaufeln ;-) .... Liebe Grüsse Marcel |
Marroni 11.02.13: | Lieber Beat, auch ich bedanke mich ganz herzlich bei Dir für diesen einmaligen Tag! Vielen Dank dir und auch Marcel zudem für eure angenehme und freundliche Begleitung. Liebe Grüsse, Roxane |