12.01.13 Von Saas-Almagell zum Mattmark-Stausee (mit und ohne Schneeschuhe) (Beat) |
Heute Samstag sind wir ins Saastal im Wallis gefahren und dort von Saas-Almagell zum Mattmark Staudamm / Stausee hinauf gewandert.
Mit dabei: Rolf, Cornelia, Beat
ROUTE: Saas-Almagell (1670m) - Zermeiggern (1740m) - Eienalp (1870m) - Vierte Brücke (2033m) - Staudamm Mattmark (2203m) - auf gleicher Route zurück nach Saas-Almagell
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/Mattmark120113
Mit oder ohne Schneeschuhe? Das ist/war die Frage für diese Wanderung! Cornelia und ich hatten die Schneeschuhe jedenfalls dabei. Wir haben sie allerdings erst auf der Mattmark-Dammkrone angeschnallt. Ohne Schneeschuhe ist man dort oben stellenweise knietief in den Schneeverwehungen eingesunken. Zwischen Saas-Almagell und der dritten Brücke bei der Eienalp (Eiu Alp) wird vermutlich täglich die Loipe und ein breiter Wanderweg gewalzt. Ab dort bis zum Staudamm ist der Weg hingegen wohl nur dann gespurt, wenn auch Unterhaltspersonal des Kraftwerk-Betriebs hochfährt, was kaum täglich der Fall sein dürfte. Heute lag ca. 10-20 cm Neuschnee auf dem festen Schneeuntergrund über der Strasse. Und je näher wir dem Staudamm kamen, desto mächtiger waren örtliche Schneeverwehungen. Wenn man den Staudamm erreichen will, ohne Risiko, im Schnee stecken zu bleiben, ist es somit von Vorteil, bei dieser Wanderung Schneeschuhe mitzunehmen.
Die Wege, Trails und Pisten zwischen Saas-Almagell und dem Stausee Mattmark aus Saas-Fee-Winterguide:
Für den aktuellen Zustand der Wanderwege folgenden saas-fee.ch-Link und dort "Sport & Fun" anklicken:
http://ski3.intermaps.com/saastal/skimap.asp?map=Saas-Almagell&startdata=lifte&lang=de
Die GPS-Aufzeichnung unserer Route, dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
Streckenlänge ca. 17 km; 600 m auf- und abwärts:
Gegen 10 Uhr kommen wir mit dem Postauto von Visp her, mit Umstiegen in Saas-Grund, in Saas-Almagell an und starten unsere Wanderung in Richtung Mattmark Staudamm, der in rund 5 km Entfernung bereits zu erkennen ist. Um 12:20 erreichen wir die westliche Seite der Staudamm-Krone (rechts), wo sich das (im Winter geschlossene) Restaurant Mattmark befindet. Wir gehen längs der 800 Meter langen Dammkrone hin und zurück und anschliessend auf dem gleichen Weg wieder hinunter nach Saas-Almagell, wo wir um 15:15 Uhr ankommen.
Zoomblick auf den Mattmark-Staudamm, den grössten Erddamm in Europa:
Kurz vor Zermeiggern (Zer Meiggeru) überqueren wir die erste Brücke über die Saaservispa, links vorne ist bereits die zweite Brücke zu sehen, dazwischen befindet sich die Kapelle:
Die Kapelle in Zermeiggern:
Auf der Gedenktafel in der Kapelle sind die Namen der 88 Opfer der Mattmark-Katastrophe vom 30. August 1965 eingraviert. Eine abgebrochene Eiszunge des Allalingletschers verschüttete in den späten Nachmittagsstunden jenes Tages die Baracken der Staudamm-Baustelle:
Ab Zermeiggern gehen wir nun auf frisch gewalztem Schneewanderweg neben der Langlauf-Loipe, entlang der Saaservispa talaufwärts und der Sonne entgegen:
Hinter der zweiten Brücke über die Saaservispa, die wir hier überqueren, führt links ......
...... ein Schneeschuhtrail hinauf zur Furggalp und nach Furggstalden:
Infolge des Stausees ist die Saaservispa vermutlich auch im Sommer nur ein mageres Rinnsal:
Der Fluss Saaser Vispa ist ein Seitenfluss der Vispa, dem Hauptfluss des Bezirkes Bezirk Visp im Kanton Wallis in der Schweiz.
Entstehungsort des Flusses ist der höchstgelegene Erddamm Europas, der Mattmarksee. Als Hauptfluss des Saastales durchfliesst die Saaser Vispa die Walliser Gemeinden Saas Almagell, Saas Grund und Saas Balen in einem sehr ruhigen Verlauf. Ab Saas Balen wird der Flussverlauf immer wilder, wobei sich die Saaser Vispa tief ins Tal hineingefressen hat und bei Eisten ein fast schluchtartiges Tal hinterlassen hat.
In Stalden verbindet sich die Saaser Vispa mit der Matter Vispa. Gemeinsam durchfliessen sie den Rest des Vispertales als Vispa und münden bei Visp in die Rhône.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Saaser_Vispa
Beim Blick zurück zeigt sich das Bietschhorn (nördlich über Visp zwischen dem Rhonetal und dem Lötschental):
Breitspuriger Winterwanderweg, links die Spurrillen der Langlaufloipe:
Die Dammkrone als scharfe Grenzlinie am Horizont und die nach rechts dem Damm entlang aufsteigende Zufahrtsstrasse:
Das Saastal ist exakt nach Süden ausgerichtet und kurz vor 11 Uhr tritt die herbeigesehnte Sonne ihren Dienst für uns an:
Wir sehen zahlreiche frische Fussspuren auf unserem Weg und seitlich davon abzweigend, die Tiere selber bekommen wir aber nie zu Gesicht:
Die Haltestelle Eienalp der Postautolinie zwischen Saas-Grund und dem Staudamm Mattmark. Der Streckenabschnitt ab Saas-Almagell ist nur im Sommerhalbjahr von Mitte Juni bis Mitte Oktober in Betrieb. Hier endet der täglich frisch gewalzte Wanderweg und je nach Wegverhältnissen könnten ab hier Schneeschuhe nützlich sein:
Bei der Eienalp überqueren wir die dritte Brücke und wir sind gespannt, wie sich der weitere Weg begehen lässt:
Die wenigen Zentimeter Neuschnee auf der festen Unterlage bieten vorläufig keine Probleme:
Unten im Bild die vierte, d.h. oberste Brücke über die Saaservispa. Die Autostrasse führt über diese Brücke und anschliessend nach einer Kehre über die darüberliegende Hangbrücke und dem Damm entlang zur Krone. Der Winterwanderweg hingegen führt nicht über diese Brücke, sondern zweigt vorher nach rechts ab:
Unmittelbar vor der vierten Brücke zweigt der Winterwanderweg in Aufstiegsrichtung nach rechts von der Strasse ab. Im Sommer führt ein direkter und steiler Wanderweg (grün eingezeichnet) zum östlichen Dammende hinauf (Punkt 2203):
Die Dammkrone und darunter die Strasse; rechts ist das Restaurant Mattmark sichtbar:
Panoramablick nach Nordwesten, links der Damm, rechts der Einschnitt des Saasertals:
Moränen des Allalingletschers:
Oben in der Bildmitte ist das Eis des stark zurückschmelzenden Allalingletschers zu erkennen. Aus diesem Gebiet stürzten am 30. August 1965 die Eismassen auf die Baubaracken des Mattmark Staudamms:
Kurz vor halb Eins erreichen wir die Staudamm-Krone beim Restaurant Mattmark:
Die Schneeverwehungen auf den letzten Metern vor dem Ziel lassen uns stellenweise einsinken:
Der Mattmarksee ist zugefroren:
Beschriftete Steinblöcke erinnern an einzelne Etappen der Baugeschichte, so auch an .....
..... die Katastrophe vom 30. August 1965:
Das Restaurant Mattmark, welches auch als Wärterhaus und Ausstellungsgebäude dient, ist nur im Somerhalbjahr vom Juni bis Oktober geöffnet:
Im 1. Stock des Restaurants und Wärterhauses am Mattmark-Staudamm präsentiert die KWM eine Zeitreise durch die Mattmark-Geschichte. Dazu gehören ein 20-minütiger Dokfilm, historische Meilensteine auf der Dammkrone, ein Wasserwirtschaftsspiel und nicht zuletzt die aktuellen Kennzahlen der Produktion der Kraftwerke Mattmark.
Quelle: http://www.kwm.ch/ausstellung.html
Unser PicNic-Platz auf der Dammkrone bietet eine grandiose Aussicht bei eisig kaltem Zugwind:
Die Begehung der rund 800 Meter langen Dammkrone darf natürlich nicht fehlen:
Über der westlichen Dammseite (auf Bild oben) erhebt sich der Schwarzbergchopf. Dessen Besteigung hat Thomas Widmer im August 2009 in seiner Tagi-Zu-Fuss-Kolumne dokumentiert: Drei Stunden am Schwarzbergchopf
Angesichts dieser Schneeverwehungen auf der Dammkrone steige ich auf Schneeschuhe um:
Rolf schafft es (in meinen Spuren) danach auch ohne Schneeschuhe:
Etwas später folgt Cornelia, ebenfalls Schneeschuh-beschuht:
Auch Tiere benutzen den Damm für einen Wechsel auf die andere Talseite:
Ankunft auf der Ostseite des Mattmark Staudamms (beim Kartenpunkt 2203):
Im Sommer kann der See umrundet werden, allenfalls mit einem Abstecher zum Monte Moro Pass auf der Grenze zwischen der Schweiz und Italien:
Siehe hikr.org-Bericht: http://www.hikr.org/tour/post38683.html
Auch vom Staudamm aus liegt das Bietschhorn jenseits des Rhonetals meistens im Blickfeld:
Blick nach Westen auf den Gipfel des Klein Allalin (3070 m.ü.M.). Dahinter liegt die Britanniahütte SAC ebenfalls auf 3030 m.ü.M.:
Wir stapfen durch die Schneeverwehungen wieder zurück auf die Westseite des Staudamms:
Blick entlang dem westlichen Seeufer:
Cornelia offeriert einen geheimnisvollen Staudamm-Drink aus Honig und Kräutern:
Panoramablick über den Staudamm auf das Nollenhorn und zum Ostufer des Stausees:
Kaum haben wir den Drink zu uns genommen, erscheint am Himmel ein auffälliger Richtungspfeil, der uns vermutlich dazu anhalten will, mit Trinken aufzuhören und dafür den Rückzug ins Tal anzutreten:
Kurz vor 14 Uhr beginnen wir mit dem Abstieg zurück nach Saas-Almagell:
Ein Ausrutscher an solcher Stelle wäre ungemütlich:
Ich überquere die vierte Strassenbrücke, nicht um einen anderen Weg einzuschlagen, sondern nur für ein Bild von der Stelle, wo der Wanderweg zum Staudamm von der Strasse abzweigt:
Blick zurück zur vierten Brücke und der dahinterliegenden Hangbrücke:
Die Osthälfte des Staudamms:
Um 15:15 sind wir zurück in Saas-Almagell:
Bis zur Postautabfahrt um 16 Uhr haben wir noch schön Zeit, um im Mattmarkblick einzukehren:
Herzlichen Dank an Cornelia und Rolf.
Beat
Weitere INFOS:
- wandersite.ch (Winterwanderung W60): Zum Mattmark-Staudamm im Winter
- hikr.org (Schneeschuhwanderung Saas-Almagell - Mattmark): http://www.hikr.org/tour/post31621.html
- Saas-Fee Tourismus: http://www.saas-fee.ch/de/page.cfm/aktivitaeten-saastal/wintersport/winter-wandern
- Webcams: http://www.swisswebcams.ch/suche/ort/saas-fee-2658898/naehe
- Video-Trailer: "Mattmark - der Film"
- SRF-Video (aus 10vor10 vom 30.08.05): Die Katastrophe von Mattmark (30.08.65)
Martha 13.01.13: | Wunderschöne Bider Beat. Dankeschön und liebe Grüsse, Martha |