19.12.12 Zum "Schwarzen Stein", dem nördlichsten Schweizer Grenzstein (Beat) |
Nachdem ich vor einer Woche den südlichsten Schweizer Grenzstein, den "Punto estremo Sud" bei Chiasso, aufgesucht habe, bin ich heute zu seinem nördlichen Gegenstück, dem "Schwarzen Stein" bei Bargen im Kanton Schaffhausen, gewandert.
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/Bargen191212
ROUTE: Bargen (605m) - Grenzübergang bei Tannbüel (764m) - Neuhaus Tannbühl (765m) - Buchener Stumpen (833m) - Grenzstein "Schwarzer Stein" / Schwarzenstein (821m) - Randenhof (839m) - Randenhütte (880m) - Im Galli (906m) - Hoher Randen (890m) - Beggingen (545m)
Route dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
Streckenlänge ca. 13 km; 400 m aufwärts, 470 m abwärts:
Um 12:20 Uhr treffe ich mit dem Bus von Schaffhausen her im Dorf Bargen ein. Gegen 13:30 werde ich beim nördlichsten Grenzstein, dem "Schwarzen Stein" / Schwarzenstein, ankommen. Um 15:15 erreiche ich das Dorf Beggingen auf der Westseite des Hohen Randen.
«Paar Hüser, paar Gärte, chli Wald und chli Land, es chlises Dorf am Rand...». Diese Worte fand der Chansonier Dieter Wiesmann für Bargen. Früher machten sich die Schaffhauser Behörden die Lage «am Rand» zu Nutzen. Sie schoben hier Verbrecher über den nördlichsten Grenzstein der Schweiz nach Deutschland ab.
Quelle: http://wanderland.myswitzerland.com/de/orte_detail.cfm?id=344478
Weite Hügellandschaft im nördlichsten Zipfel der Schweiz:
Über die ersten drei bis vier Kilometer, zwischen Bargen und Neuhaus, verläuft der Wanderweg auf einem Asphaltsträsschen. Hier bei Tannbüel überschreite ich die "Grüne Grenze" nach Deutschland:
Kunstvolles Grenzschild aus einer "vergangenen Zeit":
Hier an der Grenze beginnt die erste Etappe der wanderland.ch-Route 77, dem östlichen Arm der ViaGottardo, die als wanderland.ch-Route 7 weiter westlich von Basel bis nach Chiasso führt:
Blick hinüber zum nahen Zollübergang an der (deutschen) Bundesstrasse B 27 bei Neuhaus am Randen:
Der silbrigweisse Wanderwegweiser auf deutschem Gebiet bei Neuhaus Tannbühl:
Nach dem Zollübergang führt die B 27 weiter in Richtung Donaueschingen:
Beim Wegpunkt "Buchener Stumpen" verlasse ich den Asphaltweg und gehe dem Waldrand entlang auf dem "Schwarzensteinweg" zum .....
.... zum "Schwarzen Stein" / Schwarzenstein (links vorne):
Ankunft beim Grenzpunkt "Schwarzer Stein" / Schwarzenstein, dem nördlichsten Grenzstein zwischen der Schweiz und Deutschland:
Der Schweiz nördlichster Grenzstein steht bei Oberbargen und wird auch der "Schwarze Stein" oder Gatterstein genannt. Es ist eine alte Landmarke. "Gatter" bedeutet "Ausgang". Der Name Schwarzer Stein spielt auf die frühere Praxis der Schaffhauser Obrigkeit an, Verurteilte oder Verbannte hier am geografisch nördlichsten Punkt der Schweiz nach Deutschland abzuschieben.
Quelle: http://www.erratiker.ch/CH/oberbargen.htm
Der Grenzstein Nr. 593:
Die Tafel "PUNTO ESTREMO SUD DELLA SVIZZERA", die vorübergehend von Chiasso nach Bargen gezügelt worden ist:
Erklärung der GSmbH, der "Gruppe für eine Schweiz mit blauem Himmel":
Die grüne Tafel, die hier her nach Norden gehört, nun aber beim "Punto estremo Sud" bei Chiasso zu finden ist:
Oberes Bild aus FF-Blog: 13.12.12 / Zum "Punto estremo Sud della Svizzera" bei Chiasso
Ich gehe weiter in Richtung Randenhof (Klausenhof) / Randenhütte / Hoher Randen:
Antennenmast beim Randenhof:
Begegnung mit einem Zöllner und seinem Hund auf Patrouillengang (die ID habe ich dabei):
Rastplatz "Randenhütte":
Quizfrage: Was ist denn eine "Gebirgsbelegstelle" (im ersten Moment tippe ich auf eine militärische Anlage)?
In dieser Höhe fliegen keine Bienenvölker mehr. Die Imker bringen ihre Königinnen hierher, damit sie vom Volk Carnica-Sklena begattet wird, das gegen die Varoa-Milbe ziemlich resistent sei. Hier oben bestehe nicht die Gefahr, dass die Königinnen von einer anderen Art begattet würden. Die hier begatteten Königinnen seien weltweit begehrt.
Quelle: http://www.suedkurier.de
Die Gefahr, von einer Biene gestochen zu werden, ist momentan nicht sehr gross!
Die Wanderwegweiser sind wieder goldgelb gefärbt, d.h. ich bin wieder auf Schweizer Gebiet. Hier beim Wegpunkt "Hoher Randen" entschliesse ich mich, über die "Schwedenschanze" nach Beggingen abzusteigen:
Sieben Randen:
- Beringer Randen (650 m ü. M.) bei Beringen mit Beringer Randenturm
- Siblinger Schlossranden (790 m ü. M.) bei Siblingen mit Siblinger Randenturm und Ruine Hartenkirch
- Bargemer Randen 848 m ü. M. bei Bargen
- Schleitheimer Schlossranden (896 m ü. M.) bei Schleitheim mit Schleitheimer Randenturm und Ruine Randenburg
- Langer Randen (900 m ü. M.) zwischen Siblingen und Schleitheim
- Hagen (912 m ü. M.) bei Merishausen mit Hagenturm
- Hoher Randen oder auch Großer Randen bei Blumberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) in Deutschland (924 m ü. NN[2], auch 930,2 m ü. M.
Der höchste schweizerische Punkt des Randen liegt mit 912 m ü. M. auf dem Gebiet der Gemeinde Merishausen in der Nähe des Hagenturms. Alle vier Randentürme bieten Rundsicht in die Schweizer Alpen, den Schwarzwald, in den Klettgau und den Hegau.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Randen_%28Berg%29
Stellenweise steiler Abstieg über einen glitschigen Laubteppich:
Am Fuss des Randen, beim Verlassen des Waldes, kommt das 2 km entfernte Dorf Beggingen in Sicht:
Blick zurück auf die Westflanke des Hohen Randen:
Gedenkstein im "Mördergärtli" beim Dorfeingang von Beggingen:
Zur Erinnerung an die
am 2. Oktober 1633
bei der Verteidigung von Beggingen gefallenen
Einwohner und Soldaten
Am Rand von Beggingen dann das «Mördergärtli»: Ein Stein gedenkt des Massakers von 1633 in besagtem Dreissigjährigem Krieg, als viele Verteidiger des Dorfes im Kampf gegen eine fremde Soldateska umkamen.
Quelle: http://blog.tagesanzeiger.ch/outdoor/index.php/16863/ich-schaffte-es-nicht-bis-babental/
Gegen 15:15 komme ich ins Dorf Beggingen:
Mit dem Bus fahre ich (unter aufklarendem Himmel) von Beggingen zurück nach Schaffhausen.
Beat
Martha 21.12.12: | Vielen Dank für diesen ausführlichen Blog und die tollen Bilder. LG Martha |