02.11.12 Gordola - Verzasca-Staumauer - Contra - Sentiero Collina Alta - Locarno (Beat) |
Nachdem ich bereits am vergangenen Montag von Gordola aus über die Monti di Metri zur Verzasca-Staumauer unterwegs war, sind wir heute zu viert auf direkterem Weg von Gordola zur Verzasca-Staumauer gewandert. Von dort haben wir die Wanderung über Contra und den sehr schönen Sentiero Collina Alta bis Locarno fortgesetzt.
ROUTE: Gordola (216m) - Gordemo (429m) - Diga della Verzasca / Staumauer (474m) - Contra (487m) - Capela rota (623m) - Ronco di Bosco (546m) - Via Eco (546m) - Monti della Trinità (397m) - Madonna del Sasso (346m) - Locarno-Stazione (205m)
Heute mit dabei: Gabi, Rita, Yvonne, Beat
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/GordolaLocarno021112
Route dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
Streckenlänge ca. 16 km; 650 m auf- und abwärts:
Kurz vor 10 Uhr erreichen wir Gordola (mit der S20 ab Bellinzona). Weil es am Vortag und in der Nacht auch im Tessin stark geregnet hat und die steilen und laubbelegten Waldwege glitschig sein dürften, werden wir nicht wie ursprünglich geplant über die Maiensässe (Monti di Metri / Monti di Motti) ins Val Verzasca gelangen sondern den direkten Weg über Gordemo wählen. Der Weg zur Verzasca-Staumauer verkürzt sich dadurch von rund vier auf rund eine Stunde. Mit der "eingesparten" Zeit werden wir anschliessend über den Sentiero Collina Alta nach Locarno weiter wandern. Bei der Staumauer (Diga della Verzasca) kommen wir um 11:15 und beim Bahnhof in Locarno gegen 16 Uhr an.
Nach einem Startkaffi unten im Dorf steigen wir zur Pfarrkirche Sant'Antonio Abate hoch, wo sich der Zugang ins Valle della Pentima mit dem Wanderweg nach Monti di Metri / Monti di Motti befindet:
Weil Bauabschrankungen neben der Kirche den Zugang zum Wanderweg versperren, habe ich diesen am letzten Montag nicht entdecken können. Heute begeben wir uns auf der Suche nach dem Weg rechts hinter die Kirche und sehen dort eine Möglichkeit, über einen kurzen steilen Grashang auf den gesuchten Weg ins Tobel des Valle della Pentima zu gelangen:
Etwa dreihundert Meter oberhalb der Kirche zweigt der Weg in Richtung Monti di Motti / Monti di Metri nach rechts ab. Wir verlassen das Tobel des Valle della Pentima hingegen nach links und folgen dem Weg am oberen Dorfrand von Gordola nach Gordemo und kommen so ins Verzascatal hinein:
Schwupp ..... und verschwunden ist er, der Feuersalamander:
Dem Tobel entstiegen, haben wir prächtige Sicht auf den Lago Maggiore mit dem Mündungsgebiet der Verzasca und des Ticino zwischen Tenero und Magadino und rechts hinten auf das Maggiadelta mit Locarno und Ascona. Bis am Mittag werden sich die dekorativen, tiefliegenden Wolken verzogen haben:
Blick über den Flugplatz von Locarno, der in der Magadinoebene liegt, dahinter der Ceneri:
Neugieriger gegenseitiger Blickwechsel:
Aus den Gärten leuchten uns gelbe Kakifrüchte entgegen:
Nicht zur Hölle führt dieser Weg; es ist hingegen wohl der kürzeste und damit steilste Aufstiegsweg, 600 Höhenmeter hinauf, zu den Maiensässen Monti di Metri / Monti di Motti, die wir aber aus unserem heutigen Besuchsprogramm gestrichen haben:
Schon bald zeigt sich zwischen den Bäumen und Sträuchern eindrucksvoll die Verzasca-Staumauer:
Beidseits des Stausees führen Wanderwege talaufwärts ins Val Verzasca; auf der westlichen Talseite über Mergoscia und auf der östlichen Seite über Berzona / Vogorno. Am Seeende, oberhalb von Corippo bei der Ponte di Corippo, kommen die beiden Wege zusammen:
Wir überqueren die Staumauer "Diga della Verzasca" (Contra-Staumauer / Verzasca-Staumauer):
Die Contra-Staumauer, welche die Verzasca zum Lago di Vogorno aufstaut, ist 380 Meter lang und 220 Meter hoch und damit die vierthöchste Talsperre der Schweiz:
Obige Abbildung aus: http://www.swissdams.ch/Dams/damForm/default_d.asp?ID=4
Blick seeaufwärts über den Lago di Vogorno, links oben das Dorf Mergoscia, ganz hinten das Dorf Vogorno und rechts oben der schneebedeckte Pizzo di Vogorno:
Die Anlage für "Bungee-Jumping" stösst auf reges Interesse, ist aber nur zwischen Ostern und Ende Oktober in Betrieb:
Die Anfangssequenz zum James-Bond-Film Goldeneye, in dem Pierce Brosnan erstmals in die Rolle des Agenten 007 schlüpfte, spielt sich in einer nicht näher bezeichneten Gebirgsgegend Russlands ab. Doch es ist allgemein bekannt, dass der Staudamm, von dem sich der heroische britische Agent mit einem Gummiseil an den Füssen stürzt, nicht irgendwo mitten in Asien liegt, sondern dass es sich dabei um die Staumauer der Verzasca handelt.
Die Dreharbeiten für den grossen Sprung dauerten nicht weniger als zwei Wochen, und am Ende fasste Stuntman Wayne Michaels den Mut, sich aus einer Höhe von 200 m in die Tiefen der Schlucht zu stürzen, womit er einen neuen Weltrekord für einen Bungee Jump vom Boden aus aufstellte.
Quelle: http://www.verzasca-tourism.ch/de/79/bungee_jumping.aspx
Wenn die Hochwasserentlastung in Betrieb ist, .......
........ bietet sich hier ein Schauspiel wie neben einem gewaltigen Wasserfall:
Bild oben aus: http://www.swissdams.ch/committee/page_calendrier/05_09_Contra.pdf
Wir haben die Staumauer überquert und ......
.... und steigen nun auf der westlichen Talseite zur Strasse hinauf, die nach Contra führt:
Zwischen Contra und Mergoscia führt der Wanderweg über die Strasse, auf der auch die Autos und Postautos verkehren:
Der eine Asphalt-Kilometer auf der verkehrsarmen Strasse bis Contra ist gut zu verschmerzen:
Die Staumauer und das danebenliegende Elektrizitätswerk verschwinden aus unserem Blickfeld:
Gegen 12 Uhr erreichen wir das Dorf Contra ......
..... und halten im kleinen sonnigen Park vor der Kirche, der auch ein Kinderspielplatz ist, Mittagsrast:
Nach Contra folgt ein kurzer schattiger Aufstieg zum Sentiero Collina Alta, dem Höhenweg über und nach Locarno:
Bald sind wir wieder an der Sonne und zwischen den Ästen glitzert der See mit Lichtspielereien:
Blick über Locarno und Ascona zu den beiden Brissago-Inseln:
El pont del Sipp / Romanische Brücke:
Die Wanderland-Route 74 (-> Sentiero Verzasca / Sonogno - Locarno) führt hier ebenfalls über den Sentiero Collina Alta Locarno:
Der Weg ist praktisch das ganze Jahr über begehbar, meistens auch im milden Tessiner Winter. Ideal sind Frühjahr und Herbst. An heissen Hochsommertagen wird man vermutlich häufig und sehnsüchtig zum kühlenden See hinunter blicken.
Zoomblick auf Lido und Bootshafen von Locarno:
Das obere Seeende mit Tenero und dem Naturschutzgebiet der Bolle di Magadino:
Der abwechslungsreiche Weg und seine wilde Umgebung lassen vergessen, dass wir uns hier nur rund 15-30 Minuten oberhalb einer Stadt befinden:
Das ist keine Schlange in Angriffs- oder Verteidigungsstellung .......
...... sondern eine kleine Eidechse, die neckisch Verstecken spielt. Abwechslungsweise verschwindet das flinke Reptil in der Höhle, wagt sich erneut ans Licht und macht sofort wieder rechtsumkehrt:
Wir gehen über einen raschelnden Teppich aus Laub und stachligen Kastanienhüllen:
Die Mündung der Maggia in den Langensee:
An einer traumhaft schönen Lage blicken wir durch ein verrostetes Gittertor auf eine Parklandschaft mit einem grossen flachen Gebäude, welches offensichtlich verlottert und zerfällt. Die Glasscheiben in der grossen Fenstfront sind stellenweise zerschlagen. Was für eine Geschichte spielt hier: ein Bankrott, ein Erbenstreit? Keine Ahnung!
Auch der Blick hinüber auf die Brissago-Inseln weckt die Phantasie für (Robinson?-) Geschichten:
Auf der Monte Tamaro-Monte Lema-Kette hat der Winter auch im Tessin Einzug gehalten:
Wir erreichen das Quartier Locarno Monti / Monti della Trinità und blicken dort auf ......
..... die frisch renovierte und im Abendlicht glanzvoll leuchtende Wallfahrtskirche Madonna del Sasso:
Von der Kirche Madonna del Sasso steigen wir über den breiten, stein- und moosbelegten Kreuzweg ab hinunter zum Bahnhof:
Blick über den Kreuzweg, mit seinen zwölf winzig kleinen Kapellen, hinauf zur Kirche:
Dieser nachfolgende "Kreuzweg" Richtung Bahnhof zieht deutlich mehr Besucher an:
Gegen 16 Uhr erreichen wir den Bahnhof von Locarno und fahren mit der S20 zurück nach Bellinzona, wo wir einen direkten ICN-Anschluss nach Zürich erreichen:
Herzlichen Dank an Gabi, Rita und Yvonne für die Begleitung auf dieser Herbstwanderung. Den Sentiero Collina Alta habe ich nun zum dritten Mal begangen und es wird kaum das letzte Mal gewesen sein.
Beat
Weitere FF-Blogs über Wanderungen um Locarno:
- 29.10.12 / Flucht vor Winter: Gordola - Monti di Metri - Verzasca-Staumauer - Tenero
- 12.05.12 / Vom Cimetta über den Cima della Trosa und weiter bis Busada / Mergoscia
- 08.04.12 / Osterwanderung durch die Bolle di Magadino (Verzasca- und Ticinomündung)
- 25.02.12 / Frühlingshafte Winterwanderung (2) von Brissago nach Ascona
- 22.02.12 / Frühlingshafte Winterwanderung von Ascona nach Brissago
- 19.02.11 / Dem Frühling entgegen: Sentiero Collina Alta Locarno
Weitere INFOS:
- wandersite.ch (Nr. 478): http://www.wandersite.ch/Tageswanderung/478_Tessin.html
- wandersite.ch (Nr. 456): http://www.wandersite.ch/Tageswanderung/456%20Tessin.html
dallostogabi 03.11.12: | Beat Herzlichen Dank für diese wunderschöne und interessante Wanderung und den tollen Blog. |
Rita 04.11.12: | Die Tessinersonne hat gut getan! Danke Beat, für die gute Organisation und den wahrheitsgetreuen Blog. |
Sumiswald 06.11.12: | Beat Herzlichen Dank für die wunderschöne Wanderung mit Sonne und für den tollen Blog wie immer. LG Yvonne |