18.10.12 Drei-Schwestern-Annäherung: Planken - Gafadurahütte - Sarojasattel - Feldkirch (Beat) |
Heute Donnerstag sind wir ins Walserdorf Planken im Fürstentum Liechtenstein gefahren und von dort zur Gafadurahütte aufgestiegen. Anschliessend haben wir den Sarojasattel unmittelbar unter den Felstürmen der Drei Schwestern überquert und sind auf der Nordostseite des auslaufenden Bergmassivs über österreichisches Gebiet zum Zollübergang Schaanwald bei Tisis / Feldkirch abgestiegen.
Mit dabei: Marcel, Yvonne, Monika, Werner, Georges, Beat
ROUTE: Planken (795m) - Gafadurahütte (1428m) - Sarojasattel (1625m) - Sarojaalpe / Hinterälpele (1473m) - Vorderälpele beim Punkt 1315m - Abstieg durch den Tisner Wald nach Tisis / Feldkirch - Zoll Schaanwald (460m)
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/Gafadurahuette181012
Aufzeichnung der gewanderten Route, dargestellt auf swisstopo-Karte:
Streckenlänge ca. 17km; 900m aufwärts, 1200m abwärts:
Um 10:30 treffen wir mit dem Liechtenstein Bus von Buchs her (mit umsteigen in Schaan) im Walserdorf Planken ein und starten die Wanderung in Richtung Gafadurahütte - Sarojasattel. Das Startkaffi haben wir zuvor bereits im Restaurantwagen des österreichischen Railjet (Zürich-Wien) eingenommen. Bei der Gafadurahütte werden wir Punkt 12 Uhr ankommen. Kurz vor 13 Uhr setzen wir unseren Aufstieg zum Sarojasattel fort und kommen dort um 13:30 an. Für den Abstieg wählen wir die Österreicher Seite des gegen Feldkirch auslaufenden Drei-Schwestern-Massivs. Um 16:30 überschreiten wir beim Zollamt Schaanwald (bei Tisis / Feldkirch) wieder die Grenze zwischen Österreich und Liechtenstein, wo "wie bestellt" der Bus aus Feldkirch ankommt und uns (ohne umsteigen) via Vaduz nach Sargans bringt.
Im Bild unten die Gafadurahütte, unser erstes Zwischenziel. Diese winterliche Umgebung habe ich vorgestern Dienstag*), ebenfalls von Planken aus, fotografiert. Inzwischen hat der kräftige und andauernde Föhn dem Oktoberschnee "den Marsch" geblasen. Wir werden auf unserer heutigen Wanderung nur noch winzige Spuren des Wintereinbruchs vom Wochenbeginn zu sehen bekommen.
*) Siehe dazu FF-Blog: 16.10.12 / Im Fürstentum Liechtenstein - dem Winter auf der Spur
Der regierende Fürst von und zu Liechtenstein hat zu unserer Begrüssung immerhin einen ausgemusterten Gardeoffizier nach Planken abkommandiert, als einzige von unserer Gruppe hat ihm aber nur Yvonne reglementskonform salutiert:
Für den 650-Meter-Aufstieg von Planken zur Gafadurahütte haben wir die Wahl zwischen einer Forststrasse und einem direkteren, dafür sehr steilen Wanderweg. Wir wählen die gemütlichere Wegvariante:
Von Planken führt eine für den Motorfahrzeug gesperrte Wald- und Alpstrasse zur Gafadurahütte. Ein Grossteil des Weges kann auch auf dem direkteren Wanderweg absolviert werden. Dieser kreuzt immer wieder die Alpwirtschaftsstrasse und ist ab dem Gemeindezentrum Planken (Postautohaltestelle) gut markiert. Die Gehzeit beträgt eine bis zwei Stunden. Nach Planken führt auch eine Postautolinie, welche bei der Post Schaan beginnt.
Mit dem Auto besteht die Möglichkeit, oberhalb der Gemeinde Planken bis zum Parkplatz beim Wasserreservoir zu fahren.
Die Gafadurahütte ist auch ein beliebtes Ziel für Mountainbiker. Die schöne Bikestrecke über Waldstrassen ist vom Tal aus gut beschildert. Bitte achten Sie das allgemeine Fahrverbot für Bikes auf Wanderwegen.
Ausser den für den Hüttenbetrieb notwendigen Fahrten werden von den Hüttenpächtern keine Personen- oder Materialtransporte durchgeführt.
Quelle: http://www.gafadurahuette.li
Ein erster Blick über den herbstlich gefärbten Wald hinauf zum Felsgrat des Drei-Schwestern-Massivs, der dem Gebiet um Planken am Vormittag noch Schatten beschert:
Durchblick über das Liechtensteiner bzw. St. Galler Rheintal hinweg zur Alpsteinkette; links die Kreuzberge, in Bildmitte die Stauberen und rechts der Hohe Kasten:
"Sonnenaufgang" (kurz vor 12 Uhr) über der Drei-Schwestern-Kette:
Kurz vor Erreichen der Gafadurahütte kommen wir vom Wald- und Bergschatten ins milde Licht der Herbstsonne:
Keine Frage: Marcel hat den Überblick!
Die Gafadurahütte liegt vor uns.
Marcel und ich wählen für den Schlussaufstieg zur Hütte den direkten Fussweg, die anderen ......
..... die anderen bleiben auf dem befahrbaren Alpweg. Am rechten Bildrand ist der Weg zu erkennen, den wir anschliessend für den Aufstieg zum Sarojasattel begehen werden:
Punkt 12 Uhr kommen wir bei der traumhaft schön und sonnig gelegenen Gafadurahütte an:
HINWEIS: Vom Abstieg über Alpzinken, Paulahütte nach Schaanwald wird gegenwärtig abgeraten. Dieser Weg sei durch Rüfenniedergänge verschüttet worden, wird uns gesagt. Wir werden zum Sarojasattel aufsteigen und anschliessend über Hinterälpele, Vorderälpele und Tisner Wald nach Tisis / Feldkirch absteigen.
Die Gafadurahütte wird vom Liechtensteiner Alpenverein (LAV) betrieben. Leider ist sie nur noch bis am nächsten Sonntag (21.10.12) offen und bleibt über das Winterhalbjahr (bis Mitte Mai) geschlossen:
Panoramblick auf die Schweizer Seite des Rheintals mit den Bergketten zwischen Sargans, dem Toggenburg und dem Alpstein:
Der Übergang vom Rheintal ins Toggenburg; links hinten der Speer, rechts Altmann / Säntis:
Rechts hinten der Säntisgipfel, links davor der Altmann und links aussen der Wildhuser Schafberg:
Im Südwesten die Alvierkette:
Im Nordwesten der Hohe Kasten:
Unten im Tal, beidseits des Rheins, Schaan (FL) und Buchs (SG), wo an diesem heiligen und föhnigen Werktag (mit und ohne Kopfweh) fleissig gearbeitet wird:
Rund 600 Meter über uns die Felsköpfe der Drei Schwestern mit den letzten Schneespuren des Wintereinbruchs zu Wochenbeginn:
Wir geniessen die Mittagsrast vor der Gafadurahütte und lassen uns den milden Föhnwind ins Gesicht blasen:
Auch Vierbeiner sind am Fuss der Drei Schwestern willkommen:
Kurz vor 13 Uhr machen wir uns an den Auftsieg über die restlichen 200 Höhenmeter zum Sarojasattel hinauf:
Der halbstündige Aufstieg von der Gafadurahütte zum Sarojasattel lohnt sich (unabhängig von der später gewählten Abstiegsroute) auf jeden Fall:
Biker (oder sind das Radler?) auf dem Weg von Planken zur Gafadurahütte:
GrüntonMosaik auf dem Talboden beidseits des Alpenrheins:
Die Messstation Vaduz von Meteoschweiz misst am Nachmittag eine Temperatur von 25°C und Böenspitzen des Föhns bis 60 km/h; auf den Bergspitzen ist mit Böenspitzen von über 100 km/h zu rechnen.
Allfällige Gipfelstürmer müssen sich bei 100 km/h-Windböen an einem der Drei-Schwestern-Gipfelkreuzen vermutlich gut festhalten:
Uns bereitet der Föhnwind überhaupt keine Unannehmlichkeiten:
Wir erreichen den Sarojasattel (1625 m.ü.M.) und .......
..... haben nun auch den Blick frei auf die Voralberger Berggipfel im Osten; unten der oder die Walgau, das Tal des Flusses Ill, der aus dem Silvrettagebiet her fliessend unterhalb von Feldkirch in den Rhein mündet:
Peakfinder-Panorama mit Standort Sarojasattel und Blick nach Osten:
Quellenhinweis: http://www.peakfinder.org/?lat=47.1837&lng=9.573&ele=1602&zoom=5&dir=67
"Natura-Blick" nach Osten:
Blick nach Norden in Richtung Frastanz / Feldkirch; dem Hangweg (links im Bild) werden wir nun folgen:
Kurz vor der Saroja-Alpe (Hinterälpele):
Die Drei Schwestern können unserem Schritttempo nicht folgen (oder sie wollen uns nicht folgen):
Der Farbe nach zu schliessen sind Schweizer Wanderwegweiser vergoldet; Österreichische Wanderwegweiser sind hingegen aus purem Silber:
Am Horizont können wir den Bodensee erkennen:
Vorhin durchquerten wir Hinterälpele und hier erreichen wir nun das Vorderälpele:
Etwas oberhalb des Vorderälpele (beim Kartenpunkt 1315m) wird uns vor einer eigentlich bereits geschlossenen Alphütte ein Getränk serviert, das nicht Flügel sondern Räder verleihen soll. Das könnte für den bevorstehenden 800-Meter-Abstieg nach Feldkirch von Vorteil sein (Bild geknipst von Monika):
frastanzer radler sauer:
Stammwürze: 6,8°
Alkoholgehalt: 2,8 % Vol.
Brauart: untergärig
Erhältlich in: Kiste 20/0,50 l, Kiste 20/0,33 l, 6er Träger 0,50 l und 6er Träger 0,33 l
Biermischgetränk: aus 60% Vollbier und 40% Tafelwasser
Quelle: http://www.frastanzer.at
So sehen SchweizerInnen aus, die sich mit österreichischem "Radler sauer" im Blut ins Tal rollen lassen:
Obwohl es gar nicht danach aussieht, alle radeln in die richtige Richtung. Marcel*) Georges voraus mit "Radler sauer" in den Wadenmuskeln sowie Georges*) Marcel und Monika ungebremst hinterher:
*) Dem Fotografen trübt die Frastanzer-Flüssigkeit offenbar die Augenlinsen.
In dieser Umgebung und mit Spuren von "Radler sauer" in den Gedächtniszellen kommen bei Yvonne weit zurückliegende Erinnerungen hoch (an die Schweizer Armee und die Schlacht bei Morgarten):
Das hier ist nun allerdings kein sehr vorteilhafter Werbespruch für "Radler sauer":
Mit den Abkürzungstipps, die uns der "Radler sauer" servierende Hüttenwart oben gegeben hat, schaffen wir den kürzest möglichen Abstieg, verlassen bei Tisis / Feldkirch wohlbehalten den Tisner Wald und nehmen Kurs auf den Grenzübergang zwischen Österreich und Liechtenstein und gleichzeitig zur Schweiz:
Die Schweiz ist wieder in Sichtweite, rechts im Bild der Hohe Kasten:
Das Schweizer Zollamt Schaanwald im Fürstentum Liechtenstein lässt uns zu unserer grossen Überraschung ohne Schwierigkeiten einreisen. Mit einer einzigen Ausnahme: Werner haben die Zöllner kurzerhand nach Österreich zurückgeschickt. Er hat nämlich vergessen, seinen Gipfelschnaps noch vor der Grenze ganz auszutrinken:
Herzlichen Dank an alle, die auf diese Ausland-Expedition mitgekommen sind.
Beat
Infos über Wanderungen im Ländle:
- Liechtenstein-Tourismus: http://www.tourismus.li/de/Aktivitaeten/Sommer/Wandern.html
- Broschüren mit Tourenvorschlägen: http://www.tourismus.li/de/unser-land/Prospekte-Karten.html
Marcel 19.10.12: | Beat ganz herzlichen Dank für die Organisation dieser tollen Wanderung und natürlich einmal mehr für Deinen unübertreffbaren, köstlich geschriebenen und mit Superfotos garnierten Rückblick :-)!!!! |
MLa 20.10.12: | Ich schliesse mich Marcel's Kommentar an: Super Organisation - Tag - Gruppe - Blog : -) Danke! Monika |
Sumiswald 22.10.12: | Danke Beat, es war einfach super. Gruss Yvonne |