28.08.12 Visperterminen (Giw) - Gibidumpass - Heido-Suone - Bistinepass - Simplonpass (Beat) |
Heute Dienstag waren wir im Nanztal (südlich von Visp/Brig) auf wunderbaren Pässe-, Höhen- und Suonenwegen unterwegs. Auf diesen Wandervorschlag bin ich am vergangenen Freitag im www-Wanderblog von Thomas Widmer gestossen: Giw, Gebidem, Bistine
Mit dabei: Cécile, Priska, Beat
ROUTE: Mit der Sesselbahn von Visperterminen nach Giw (1962m) - Gibidumpass (2201m) - im Nanztal der Heido Suone entlang - Oberes Fulmoos (2452m) - Bistinepass (2417m) - Simplonpass (2006m)
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/HeidoSuone280812
Route dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
Streckenlänge ca. 17km; 750m auf- und abwärts:
Nach knapp halbstündiger Postautofahrt von Visp nach Visperterminen steigen wir auf die Sesselbahn um und kommen kurz vor 10 Uhr in Giw an. Dort beginnt unsere Wanderung Richtung Gibidumpass hinüber ins Nanztal. Ganz hinten im Nanztal werden wir kurz nach 12 Uhr sein, anschliessend auf der gegenüberliegenden Talseite den Bistinepass überqueren und von dort zum Simplonpass absteigen, wo wir um 15:30 ankommen werden.
Ab Giw gehen wir vorerst über einen breiten Kiesweg; die "Güteklasse" der Wanderwege wird sich bald gewaltig steigern:
Richtung Norden blicken wir zum markanten Bietschhorn (3934m) in der Bergkette zwischen dem Lötschen- und dem Rhonetal. Darunter ist der Einschnitt des Baltschiedertals zu erkennen, welches Erinnerungen an eine andere unvergessliche Suonenwanderung vom vergangenen Oktober weckt:
Siehe FF-Blog: 15.10.11 / Von Mund nach Ausserberg - den Suonen Gorperi und Niwärch entlang
Im Südwesten verabschiedet sich das Weisshorn aus unserem Blickfeld:
Nach einer halben Stunden erreichen wir den Gibidumpass / Gebidumpass / Gebidempass:
Auf dem Gibidumpass beginnt nun eine einmalige, rund sechs Kilometer lange Höhenwanderung dem Nanztal und der Heido Suone entlang:
Die Heido Suone / Grafik aus Suonen-Broschüre von Wallis-Tourismus: Wandern an Suonen
Und schon sprudelt das Wasser der Heido Suone unmittelbar neben dem Wanderweg; nur auf kurzen Zwischenstücken fliesst das Suonenwasser durch unterirdische Rohrleitungen:
Blick zurück (Richtung Norden) zur Alphütte auf dem Gibidumpass und ......
.... und Nanztal aufwärts mit dem vergletscherten Fletschhorn als Blickfang. An der linken Talflanke (rechts im Bild) ist unser Höhenweg gut zu erkennen; am Talende werden wir links hinüber auf die östliche Talseite wechseln. Links aussen das Galehorn:
Diese Senke auf der gegenüberliegenden östlichen Talseite ist wohl der Bistinepass, den wir am Nachmittag überqueren werden:
Vorne das Fletschhorn (links), in unserem Rücken das Bietschhorn (rechts) und nebenan fast immer das fast lautlose Dahinfliessen oder Plätschern und Gurgeln der Heido Suone:
Der Talhang wird felsiger und der Weg dadurch stellenweise ein wenig ausgesetzter:
Schwarz-weisse Schafe weit oben auf einer kargen Alpweide (Zoombild):
Diese kurze Brettpassage weckt schwindlige Erinnerungen .......
.... weckt leicht schwindlige Erinnerungen an die FF-Wanderung entlang der Gorperi Suone im Baltschiedertal:
Im Bild blickt Martha in den Abgrund (im vergangenen Oktober fotografiert von Clemens).
Alphütte im Ochseläger am Fuss des Ochsehorns:
Blick zurück zur Alphütte im Ochseläger:
Das Fletschhorn:
Im Osten zeigt sich (vermutlich durch die Magelicke) das Wasenhorn, welches jenseits des Simplonpasses und über dem Simplonbahntunnel pyramidenförmig in den Himmel ragt:
Die Abzweigung beim Wegpunkt 2420m führt zum Blausee und in 4 Stunden weiter zum Mattwaldhorn. Aus dem Blausee hat die Heido Suone lange ihr Wasser bezogen. Seit Frühjahr 2008 wird es im Oberen Fulmoos gefasst, wo wir demnächst durchkommen werden.
Suonenwanderungen verlaufen meist bequem ohne grosse Steigungen; hier ist zur Abwechslung aber ein kurzes Steilstück zu überwinden:
Kurz nach 12 Uhr erreichen wir das Obere Fulmoos, den südlichen Abschluss des Nanztals und das Gebiet aus dem die Heido Suone ihr Wasser bezieht. Hier wechseln wir nun von der linken auf die rechte Talseite und nehmen Kurs auf den Bistinepass:
Im Norden einmal mehr und unübersehbar das Bietschhorn, ein Gipfel der Berner Alpen, stationiert auf Walliser Gebiet:
..... und im Süden .......
..... im Süden unter dem Fletschhorn und seinen umliegenden Gipfeln das abschmelzende Eis von Gamsa- und Mattwaldgletscher:
Grüne Insel:
Blick auf die westliche Talseite hinüber, der wir entlang gewandert sind:
Mittagsrast auf flechtenüberzogenen Felsblöcken, wobei .....
...... wobei dieser Felsenbewohner nicht zu unserem PicNic-Menue gehört:
Blick hinüber zum Gibidumpass, dem Ausgangspunkt der Wanderung entlang der Heido Suone:
Aus dem Nanztal führen mehrere Übergänge hinüber zum Simplonpass:
- 1 der Sirwoltesattel (oben im Bild die Abzweigestelle bei Wegpunkt 2494m)
- 2 die Magelicke
- 3 der Bistinepass, den wir überqueren werden
- 4 / 5 sowie die Inneri und die Üsseri Nanzlicke
Auch der Höhenweg auf dieser Talseite lässt keine Wünsche offen (ausser vielleicht, dass hier das angenehme Begleitgeräusch einer Suone fehlt):
Auf diesem Bild ist auf der gegenüberliegenden Talseite die schnurgerade Wegspur entlang der Heido Suone gut zu erkennen:
Wunderschöne Quarzkristalle säumen den Wegrand:
Drüben der Gibidumpass mit dem Gibidumsee, in welchem das Wasser der Heido Suone vor der Feinverteilung und als Löschwasserreserve gesammelt werden kann. Links, hangabwärts verlaufend, ist der direkte Weg zu erkennen, der vom Gibidumpass quer durch das Nanztal zum Bistinepass herüber führt:
Am Nachmittag überzieht sich der Himmel mit Wolken. Dabei wird auch das Bietschhorn "attackiert" (bis auf ein paar feine Tropfen bleiben wir aber im Trockenen):
Kurz nach 14 Uhr erreichen wir den Bistinepass, den Übergang von Nanztal zum Simplonpass:
Es folgt der 400-Höhenmeter-Abstieg zum Simplonpass:
Im Osten (über dem noch verdeckten Simplonpass) zeigen sich nun das pyramidenförmige Wasenhorn und rechts davon die Gipfelgruppe mit Monte Leone, Breithorn, Hübschhorn (Angaben wie immer ohne Gewähr):
Walliser Schwarznasenschafe:
In der Bildmitte das Seehorn. Darunter verläuft die Gondoschlucht, die ich heute vor einer Woche auf dem Weg von Simplon-Dorf nach Gondo durchquert habe:
Die weite Hochebene des Simplonpasses liegt vor uns (Hospiz und Passstrasse in der Bildecke rechts oben):
Etwas weiter südlich des Passes blicken wir auf das Alte Hospiz (Alter Spittel); hinten der Stockalperturm und vorne das Barralhaus:
Der Alte Spittel (Altes Hospiz):
Der eindrucksvolle Bau mit Turm und kleinem Glockenstuhl ist sechsstöckig. Das Gebäude wurde 1650 von Kaspar Stockalper auf der Grundlage des erstmals 1325 erwähnten Johanniterspitals erbaut.
Es beherbergte Wanderer und Kaufleute bis zum Jahre 1831. Danach wurde es vom Hospiz auf dem Pass abgelöst. In neuster Zeit hat das Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) das Gebäude gekauft und sehr schonend restauriert.
Das Barralhaus:
In den Jahren 1900 - 1907 baute Pater Barral von der Missonsgemeinschaft Immensee das Haus. Er fand in der Innerschweiz nirgends einen preisgünstigen Platz, der sich in gesunder und sonniger Lage befand und der die Gelegenheit zu Ausflügen und Bergtouren bot. Der Simplon wurde ihm wegen seiner guten Luft von den Ärzten empfohlen.
(....)
Pater Barral wollte sein Ferienheim auch weiteren Gästen im In- und Ausland zugänglich machen. Sein Bekanntenkreis war international und umfasste viele hohe Persönlichkeiten.
Noch etwas schwebte Pater Barral vor: Die Zahl der Postreisenden über den Simplon betrug 1905 bereits 12`258. Sollten nicht manche von ihnen bei dieser Gelegenheit Interesse finden am Werk, vielleicht dabei auch Durst verspüren!
So plante 1903 Pater Barral auch eine Brauerei für Bergbier auf dem Simplon.
Heute ist das Gebäude im Besitz des schweiz. Militärdepartementes und zur Zeit leider geschlossen.
Quelle: http://www.simplon.ch/sehenswuerdigkeiten/stockalperweg/etappen/alte-spittel/alte-spittel.htm
Kurzer Schlussaufstieg zur Simplonpasshöhe; am Hang im Hintergrund der Weg, auf dem wir eben abgestiegen sind:
Einiges schneller als eigentlich erwartet, d.h. um 15:30, kommen wir auf dem Simplonpass an (genau genommen hier beim Restaurant "Monte Leone" neben der gleichnamigen Postauto-Haltestelle; Simplon Hospiz und Kulm liegen noch etwas weiter hinten):
Mit dem Postauto, das mit viertelstündiger Verspätung von Domodossola her ankommt, fahren wir nach Brig.
Herzlichen Dank an Cécile und Priska für die Begleitung auf dieser (weiter zu empfehlenden) Wanderroute.
Beat
Weitere INFOS:
- Visperterminen/Heidadorf: http://www.heidadorf.ch/content/de_sommererlebnis.html
- Visperterminen/Heidadorf: Alpenpass-Wanderung
- wanderland.ch / Route 6 / Alpenpässe-Weg: Etappe 14 / Simplon - Gspon
- Heido-Suone: http://www.musee-des-bisses.ch/de/suone/heido
- hikr.org: http://www.hikr.org/tour/post25348.html
Martha 29.08.12: | Wow... Tolle Wanderung. Die möchte ich auch mal machen. Danke Beat für diesen schönen Rückblick. LG Martha |
cecile 02.09.12: | Endlich konnte auch ich das Feeling einer Suonen-Wanderung erleben. Es war ein eindrückliches Erlebnis. Herzlichen für die Organisation und die herrlichen Bilder. Liebe Grüsse Cécile |
Blum 03.09.12: | Danke Beat für die Wanderung und für die historische Richtigstellung betr. Altes Spittel. |