04.07.12 Umwanderung der gesperrten Twannbachschlucht (Beat) |
Die für heute Mittwoch vorgesehene Durchwanderung der Twannbachschlucht war leider nicht möglich, weil der Weg seit gestern wegen Steinschlag gesperrt ist:
TWANNBACHSCHLUCHT GESPERRT / 03.07.2012 / Mitteilung des Vereins Bielersee Tourismus (TLT):
Die Twannbachschlucht musste ab heute, 03. Juli, um 13 Uhr bis auf Weiteres gesperrt werden.
Nach einem rund 3 Kubikmeter grossen Blockschlag auf den Wanderweg bei der Holzbrücke hat ein Geologe von Geotest die Schlucht einer sofortigen Inspektion unterzogen. Im Auftrag des Ressortleiters Schlucht des Vereins Bielersee Tourismus hat der Gemeinde-Werkhofchef von Twann-Tücherz vor Ort den Umfang der Felsmassen abgeklärt und die Räumungsarbeiten in die Wege geleitet.
Alle Eingänge in die Schlucht sind mit Verbotsignalisierungen gesperrt. Der Verein Bielersee Tourismus hofft, die Twannbachschlucht Ende Woche wieder öffnen zu können und wird die Öffentlichkeit so bald als möglich über den Zeitpunkt informieren.
Quelle: http://www.twann.ch/web/freieseiten/newsarchiv.htm?view_MyNews_OID=90
Ich habe die Schlucht deshalb auf der Westseite umwandert und bin anschliessend zum Mont Sujet aufgestiegen.
ROUTE: Twann (434m) - Twann / Känzeli (477m) - Les Moulins (750m) - Twannberg (854m) - Lamboing (820m) - Mont Sujet (Pt. 1290m) - Les Prés-d'Orvin (1005m)
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/TwannMontSujet040712
Wanderroute dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
Streckenlänge ca. 17km; 1000m aufwärts, 400m abwärts:
Um 9 Uhr starte ich bei der Bahnstation Twann, wo ich von Biel her angekommen bin. Um 10:30 erreiche ich bei Les Moulins den oberen Zugang zur (momentan gesperrten) Twannbachschlucht, um 12:30 komme ich auf dem Mont Sujet und um 13:15 in Les Prés-d'Orvin an:
Blick auf das Weindorf Twann:
Die St. Petersinsel im Bielersee:
Die Twannbachschlucht ist seit gestern (03.07.12) infolge Steinschlags gesperrt:
Etwa 100 Meter westlich des Schluchtzugangs wähle ich einen Weg, der ebenfalls in die Schlucht hineinführt. Bei einer Holzbrücke (Punkt 563), die den Twannbach überquert, stosse ich aber erneut auf eine Absperrung, so dass ich noch weiter nach Westen ausweichen muss. (Möglicherweise hätte ich auch den Weg vorbei am Kartenpunkt 633 begehen können.)
Ausweichroute durch den Rebhang:
Tiefblick auf den Schluchtweg:
Die Holzbrücke über den Twannbach (beim Kartenpunkt 563) ist ebenfalls gesperrt:
Auf dem Ausweichweg zum oberen Schluchtzugang; die dichte Vegetation verhindert den Blick in die Schlucht (rechts unten):
Die Weg-Absperrung beim oberen Schluchtzugang (bei Les Moulins):
Der Twannbach knapp oberhalb der Schlucht:
Der Twannbach, auch La Douanne genannt, ist ein Bach im Berner Jura.
Der Twannbach entspringt auf der Montagne de Diesse, nördlich des zu Prêles gehörenden Weilers Châtillon, in einer Höhe von etwa 806 m. Er fliesst zunächst in nordöstlicher Richtung. Bei Sur les Moulins, einem Weiler von Lamboing, schlägt er einen Bogen und wendet seine Laufrichtung nach Süden. Er gräbt sich durch die enge Twannbachschlucht, um schliesslich bei Twann, beim Ortsteil Kleintwann, in den Bielersee einzumünden.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Twannbach
Bei Les Moulins wähle ich den Weg in Richtung Twannberg und zweige erst dort Richtung Lamboing / Mont Sujet ab:
"ALPHONS CLENIN, der Polizist von Twann, fand am Morgen des dritten November neunzehnhundertachtundvierzig dort, wo die Strasse von Lamboing (eines der Tessenbergdörfer) aus dem Walde der Twannbachschlucht hervortritt, einen blauen Mercedes, der am Strassenrand stand. Es herrschte Nebel, wie oft in diesem Spätherbst, und eigentlich war Clenin am Wagen schon vorbeigegangen, als er doch wieder zurückkehrte. Es war ihm nämlich beim Vorbeischreiten gewesen, nachdem er flüchtig durch die trüben Scheiben des Wagens geblickt hatte, als sei der Fahrer auf das Steuer niedergesunken."
So beginnt der Kriminalroman "Der Richter und sein Henker" von Friedrich Dürrenmatt.
Dazu auch ein Beitrag in Zeit-Online / Reisen: "Mord in der Idylle"
Obwohl nicht Spätherbst, liegen auch heute Nebelschwaden über der Montagne de Diesse und verdecken die Sicht auf den Mont Sujet:
Ein alter Kopfsteinpflasterweg führt zum Twannberg:
Auf Twannberg zweige ich nach Lamboing ab; in zwei Stunden wäre von hier aus auch Magglingen erreichbar:
Das Dorf Lamboing am Südfuss des Mont Sujet:
Sie lässt sich nicht ablenken:
Friedhof ausserhalb des Dorfs Lamboing:
Von Lamboing steige ich nun (über den Skulpturenweg) knapp 500 Höhenmeter zum Mont Sujet (Spitzberg) auf:
Die Holzskulpturen am "Sentier des sculptures" (Skulpturenweg) zwischen Lamboing und Mont Sujet wurden 1996 von Schülern der Schule für Holzbildhauerei in Brienz gestaltet:
Die meisten Skulpturen sind an Ort und Stelle aus verwurzelten Baumstämmen geschnitzt worden:
Die kleine Waldmaus hat lange "Katz und Maus" gespielt bis sie für ein Bild doch kurz stillgehalten hat; ....
..... ihn zu fotografieren war da bedeutend einfacher:
Um 12:30 erreiche ich Punkt 1290 auf dem Mont Sujet. Bis zum Gipfel wären es zwar nochmals rund 100 Höhenmeter. Da die Sicht aber ziemlich vernebelt ist, verzichte ich auf diesen Schlussaufstieg und nehme Kurs auf Les Prés-d'Orvin:
Der Spitzberg, französisch Mont Sujet genannt, ist ein 1382 Meter hoher Berggipfel im Schweizer Jura. Der Gipfel liegt auf dem Boden der Berner Gemeinden Lamboing und Diesse nördlich des Bielersees, rund 7 km westlich der Stadt Biel. Die französische Bezeichnung Sujet ist wahrscheinlich eine deformierte Diminutivform des Patois-Ausdruckes suche, der etwa so viel wie kleiner Gipfel, runder Berg bedeutet.
In strukturgeologischer Hinsicht bildet der Spitzberg eine Antiklinale des Faltenjuras. Diese Antiklinale ist etwa 8 km lang und maximal 2 km breit und gemäss der allgemeinen Faltenstruktur des Juras in dieser Region in Richtung Südwest-Nordost orientiert. Sie ist der Hauptantiklinale der Chasseralkette südlich vorgelagert. Die anstehenden kompetenten Gesteinsschichten der oberen Jurazeit (Malm) sind nur an wenigen Orten aufgeschlossen. Begrenzt wird der Spitzberg im Süden durch das Hochplateau des Tessenbergs, im Osten durch die Mulde von Orvin und im Norden durch die Synklinale von Les Prés-d'Orvin respektive Prés Vaillons, die eine Talfurche zwischen dem Spitzberg und dem Kamm der Chasseralkette bildet.
Die steilen Flanken des Spitzbergs sind mit dichtem Wald bestanden. Im Kammbereich, der sich über eine Länge von 4 km erstreckt, befinden sich jedoch ausgedehnte Jurahochweiden mit mächtigen Fichten, die entweder einzeln oder in Gruppen stehen. Der einsame Höhenrücken eignet sich für Wanderungen. Von Les Prés d'Orvin nach Lamboing führt ein Skulpturenweg. Am Nordosthang des Berges bei Les Prés d'Orvin kann im Winter Alpin-Skisport betrieben werden; es gibt hier zwei Skilifte. Auf dem Berg war die Errichtung einer Windkraftanlage geplant, das Projekt wird vorläufig aber nicht weiter verfolgt.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Spitzberg_%28Schweiz%29
Blick auf den weiter nördlich gelegenen Hügelgrat der Chasseralkette:
Schlussabstieg nach Les Prés-d'Orvin:
Von hier aus sind wir im vergangenen Oktober Richtung Chasseral losgewandert:
22.10.11 / Jurahöhenwanderung: Les Prés-d'Orvin - Chasseral - Nods
Um 13:15 komme ich in Les Prés-d'Orvin an und kann gleich den Bus zurück nach Biel besteigen.
Beat
INFOS:
- wandersite.ch (Wanderung Nr. 767): Twannbachschlucht: Twann - Magglingen / Biel
- wandersite.ch (Wanderung Nr. 783): Mont Sujet - Skulpturenweg und Osterglocken
- Tagi-Outdoorblog von Thomas Widmer: Räuberschlucht und Rebenland