26.05.12 Auslaufrunde nach dem Amselspitz (Thomas) |
Beat hat uns heute auf eine attraktive Wanderung mitgenommen, die von Einsiedeln über den Amselspitz nach Alpthal führte. Dort hatte ich noch nicht ganz genug; ich möchte ja für den Rigimarsch 2013 trainieren. Also beschloss ich, den wunderschönen Tag zu nutzen und die Strecke von Alpthal (996 m) durchs Vogelwaldtobel hinauf nach Chli Tändli (1483 m), weiter übers Höch Tändli (1553 m) und den Nüsellstock (1478 m) und von dort hinunter zur Ruchegg (1224 m) und durch den Herrenwald nach Rothenthurm (923 m) anzuhängen. Die Gesamtstrecke betrug geschätzte 12 km und die kumulierte Höhendifferenz 650 m aufwärts und 700 m abwärts.
Natürlich hätte ich es begrüsst, diese Tour in Gesellschaft machen zu dürfen, doch alle Überzeugngsversuche
und Charme-Offensiven auf der Alp-Brücke fruchteten nichts. Bild von Beat.
Vermutlich wurden die Damen von diesem Wegweiser abgeschreckt: Dabei habe ich es gar verschwiegen,
dass die angegebene Zeit nach Rothenthurm die kürzeste Variante über Nüsell angibt. Bild von Beat
Ich wollte jedoch dem Hartbelag von Nüsell nach Rothenthurm ausweichen und zog die Variante B vor, die
zwar eine gute halbe Stunde länger dauert, jedoch einen massiv reduzierteren HWF aufweist.
Etwas melancholisch schaute ich meinen Wander-KollegInnen nach, wie sie sich in Richtung
nächster Beiz und Postautostation entfernten und machte mich um 14:45 zum Vogelwaldtobel auf.
Wieso das Vogelwaldtobel seinen Namen trägt, weiss ich nicht. Jedenfalls hörte und sah ich während dem
gesamten Auftieg keinen Vogel. Es bietet jedoch sonst Vieles: Hier ein ehemaliges Mini-Kraftwerk...
und hier einen umgestürzten Baum exakt an der Stelle, wo der Weg ohnehin abgerutscht ist.
Nicht genug:
Gleich darauf macht ein mittlerer Bergrutsch den Weg zur einem Balance-Test.
Hin und wieder ist weit unten auch das Bachbett sichtbar:
Die eingefräste Rinne verrät, dass das Wasser hier oft spärlich fliesst.
Ich erreichte das obere Ende des Tobels
und freute mich über das Licht am Horizont.
Auch gegen Osten lichtet sich der Wald: Kaum zu glauben, dass wir vor knapp drei Stunden
dort oben auf dem Amselspitz (Bildmitte) weg marschierten.
Das Wegende im Vogelwald führte durch eine wunderschöne Passage mit Heidelbeersträuchen en masse
und eindrücklichen Lichtspielen der Nachmittagssonne.
Ich erreichte das Waldende und darauf eine
Hochalp, die auf diesem Bild recht flach aussieht, es jedoch absolut nicht war.
Oben am Horizont wurde mein erstes Wanderziel sichtbar:
Das Bauerngut Chli Tändli auf 1483 m.
Oben angekommen um 15:40 öffnete sich das Panorama:
Hier halblinks das Gschwändhorn, von dessem linken Fuss wir vor zwei Stunden nach Alpthal abstiegen.
Und hier die Passage vom Tritt zum Amselspitz unserer Wanderung früher an diesem schönen Tag,
in der Mitte der Amselspitz.
Weiter gings zum Hoch Tändli, dem mit 1523 m höchsten Punkt dieser Etappe:
Hier zeigt sich nun auch rechts hinten die Rigi Kulm und die Mythen grüssen nun von der Seite:
Auf dem Gratweg zum Teuffeli teilte ich das Terrain mit vier Bikern: Hier wollte ich festhalten, wie sie dieses
höchstgradig baufälliges Brüggli meistern: Keiner hatte den Mut, alle fuhren durch das moorige Gras!
Ungewollt erstieg ich auch den Nüsellstock, weil ich beim Teuffeli die Abzweigung verpasste. Ich wurde
jedoch mit einer tollen Aussicht belohnt: in Richtung West mein Wanderziel Rothenthurm und der teilweise vom Morgartenberg verdeckte Aegerisee.
Gegen Nordosten sind Trachslau (im Vordergrund), Einsiedel.....
.....mit Sihlsee und Etzel (links aussen) erkennbar.
Nach der Ruchegg öffnete sich der Blick in Richtung Ahoren, ein wundervollen Aussichtspunkt....
der mir von meiner Schneeschuhwanderung am 18.02.12 nachhaltig in Erinnerung bleibt:
Damaliger Abmarsch vor grandioser Kulisse.
Der folgende Weg ist einerseits ein Beispiel für einen ...
....supergenau aufgeteilten 50:50%-HWF.
Andererseits erinnert auch er mich an meine damalige Schneeschuhtour:
Gleicher Weg, im Februar von der Gegenseite aufgenommen.
Und dann kam noch dieses hübsche Forst-Hüttlein; welches im Februar die einzige Sitzgelegenheit
während der ganzen Schneeschuhtour bot:
Der Abstieg von der Ruchegg durch den Herrenwald ist wesentlich weniger steil als jener beim
Biberstock: Lieblich fliesst ein Bach entlang eines Teils des Wegs.
Nach etwas mehr als drei Stunden erreichte ich Rothenthurm. Ich durchquere das Dorf
und hatte beim Bahnhof noch die Musse, erstmals in diesem Jahr eine Coca Cola zu geniessen:
Als mein Zug um 18:09 wegfuhr, überlegte ich mir, wie ich wohl reagiert hätte, wenn mir jemand noch eine weitere "Auslaufrunde" angeboten hätte. Ich hätte mich den Damen auf der Alp-Brücke angeschlossen und mein NEIN wäre noch unmissverständlicher gewesen
Herzliche Grüsse
Thomas