18.02.12 Auf Schneeschuhen hoch über dem Biberland (Thomas) |
Als wir am 27.11.11 Von Rothenthurm durchs Hochmmor nach Einsiedeln wanderten, erinnerte ich mich an eine frühere Sommer-Gratwanderung, welche auf dem Bergzug zwischen dem Hochmoor und dem Alptal von Ruchegg bis nach Biberbrugg führte. Diese wollte ich heute wiederholen, jedoch auf Schneeschuhen mit abschliessendem Abstieg nach Einsiedeln. Herausgekommen ist ein anstrengendes, doch sehr schönes Wandererlebnis, garniert mit spannenden Begegnungen und einem abrupten Routenwechsel unterwegs.
Meine Route führte mich von Rothenthurm (923 m) hoch zur Ruchegg (1225 m), dann weiter über den Ahoren (1357 m) bis zu zum Aussichtspunkt Samstagern (1379 m), nach welchem ich noch einige 100 m weiter ging und nach dem Foto-Shooting von Einsiedeln wieder umkehrte, um nach dem Windwurf auf einer alternativen Route nach Rothenthurm zurück zu kehren.
Geplant war die Route von Punkt A (Rothenthurm) bis Punkt C (Einsiedeln). Auf der Ahoren wies ein waschechter Rothenthurmer mich darauf hin, dass der Abstieg nach Einsiedeln bereits im Schatten liegen werde. Ich entschloss mich darauf so weit zu wandern, bis ich Einsiedeln von oben sehe, um dann auf einem alternativen Weg (mit der Sonne im Gesicht) nach Rothenthurm zurück zu kehren.
Auf der Hinreise kam erstmals eine richtige Vorfreude auf, als ich eines der Wahrzeichen des Kantons Schwyz...
.....erblickte: Die Mythen, fotografiert durch die Scheibe des Voralpen-Express auf Höhe Steinerberg.
Der Wegweiser in Rothenthurm machte mich ratlos: Ich wusste, dass der Weg links nicht zum Grat führt...
....den ich eigentlich schon bei der Ruchegg erreichen wollte. Ein netter Einheimischer gab mir dann den Tipp, wo der ideale Einstieg für die Schneeschuhwanderer ist:
"Ready for Takeoff" hiess es dann inmitten der Häuser und gleich vom ersten Meter an ging's steil bergauf!
Herzlicher Dank die Unbekannten, welche die Spur durch den meterhohen Schnee gelegt haben, denn so erreichte ich zügig eine Höhe, von welcher ich mir den schönen Startort von oben ansehen konnte:
Nach wenigen Minuten war ich in einer anderen Welt; alleine mit der Natur vereint:
Und natürlich darf eines meiner Lieblings-Sujets auch in diesem Blog nicht fehlen:
Das ist kein "schräg abgeschnittenes Foto": Der reine Schnee hat den unteren Bildrand definiert!
Ein Blick zurück zeigt nun das ganze Rigi-Massiv:
Oben rechts die Rigi Kulm zu erkennen
"Näher mein Gott zu dir", dachte ich, als ich wieder nach oben schaute:
doch beim vermeintlichen Gipfelkreuz erwarteten mich lediglich fünf weibliche Engel; statt Flügel trugen sie ebenfalls Schneeschuhe. Sie waren bereit, ein "irdisches Erinnerungsbild" zu machen:
Da steh ich nun als Farbtupfer in der weissen Arena
Durch einen lichten Wald ging's weiter stetig hinauf in Richtung Ruchegg, bis ich plötzlich meinen....
.....Augen nicht traute: Ein kleines Blockhaus machte mich neugierig und....
....lud zum Verweilen ein: Das Forsthüttli bot die einzige Sitzgelegenheit auf der ganzen Tour!
Von nun an folgten sich die optischen Höhepunkte noch und noch:
Bei solchen Passagen lacht des Schneewanderer's Herz....
.....und bei der Ruchegg zeigte sich plötzlich das Säntis-Massiv in der Ferne, während beim Aufstieg....
....zum Ahoren sich dessen Mystik schon von weit unten erahnen lässt:
Dieser Aufstieg war wirklich deftig, wurde jedoch oben mit.....
....einem einmaligen Panorama belohnt: Hier der Drusberg und der Diethelm und im nächsten...
....Bild das obere Alptal (mit Trachslau im Vordergrund links unten). Noch weiter oben erkennen wir....
....die Innerschweizer Alpen und rechts aussen den "hervor-güxelnden" grossen Mythen.
Hier der gezoomte Säntis und hier...
....der gezoomte Drusberg.
Fast eine Stunde lang verbrachte ich an diesem Ort mit Staunen, Entdecken und geografischem Fachsimpeln, bis ich mich entschliessen konnte, meine Wanderung fortzusetzen:
Hier war der geografiekundige Rothenthurmer Berggänger am Drücker.
Auf dem Weg zur Samstageren wollte ich herausfinden, wie wohl ein....
....eine Schneeschuhspur aus der Perspektive eines Hasen aussehen mag
Aus der Perspektive des bereits etwas angeschlagenen Unterländers sah ich jedoch...
... schon bald einmal, dass ich noch lange nicht "oben" bin
Doch auch dieser Aufstieg lohnte sich: Die Samstageren bot auch an diesem Samstag vieles:
Beide Mythen waren nun sichtbar
Gezoomte Mythen
Die Dampffahne vom AKW Laibstadt, davor.....
...sind (dunkel) die Albiskette und ganz hinten die Hügelzüge des Schwarzwalds erkennbar
Der Etzel mit "etwas Zürichsee" halblinks; rechts oben die Berge des Zürcher Oberlands
Auch von diesem Ort konnte ich mich nur schwer trennen, doch ich wollte noch Einsiedeln aus Höhe sehen...
...und erreichte nach schon 300 m den Platz, von wo ich das schöne Klosterdorf entdeckte.
Einsiedeln gezoomt. Hier kehrte ich um und folgte dem Rat des einheimischenBerggängers:
Nochmals zurück zur Samstageren und hinunter zum wohl schönst-platzierten Wegweiser der Schweiz
Beim Windwurf wählte ich die Abstiegsvariante nach Rothenthurm über das Cholholz.
Auch diese Variante führte durch eine traumhafte Winterlandschaft, die auf Fotos.....
......nur halb so eindrucksvoll wiedergegeben werden kann: Just do it yourself!
Als ich beim Bahnhof meine Schneeschuhe transportfähig machte, wurde mir sofort klar, weshalb....
....ich beim steilen Schlussabstieg ständig rutschte. Man/frau beachte die Karsteisen, rechts vom Eis befreit und links mit fest-gefrorenem Inhalt: Wieder einmal etwas gelernt > Nach einer längeren Rast sollten die Schneeschuhe auch von unten inspiziert werden! Diese Tour ist mit T2 klassifiziert; für mich heisst dies, dass ich noch etwas an meiner Kondition und Schneeschuh-Technik feilen muss, bis ich mich an eine T3 wagen kann.
Link zu dieser Wanderung: Rothenthurm Tourismus
Herzliche Grüsse
Thomas
papillon 19.02.12: | Eine wundervolle Wanderung bei wohl bester Wetterlage und Fotos, die den Blogleser motivieren, es selbst einmal auszuprobieren. LG Gisela |