31.07.07 Von Gaflei über den Fürsten- und Drei-Schwestern-Steig nach Planken (summit) |
Panoramawanderung im Fürstentum Liechtenstein
Vor zwei Jahren habe ich das Fürstentum Liechtenstein als Wandergebiet entdeckt. Damals habe ich nur einen Teil der heutigen Wanderung bis zum Kuegrat absolviert, mir aber vorgenommen, den Rest unbedingt einmal nachzuholen.
Das Auto parkierte ich in einem Parkhaus mitten in Vaduz, was, man lese und staune, an Wochenenden und Feiertagen kostenlos ist. Mit dem Postauto, das direkt davor hält, bin ich dann über Triesenberg nach Gaflei auf 1483 m gefahren.
Der Wegweiser zeigte die einzelnen Stationen der Tour an und wenn alles glatt verläuft sollte ich in ca. 4 Std. 30 m in Planken am anderen Ende der Bergkette, die parallel zum Rheintal verläuft, ankommen.
Von der Bushaltestelle ging es gleich über einen Bergweg durch einen schönen Nadelwald aufwärts zum Einstieg des Fürstensteiges, den ich schon nach ca. einer halben Stunde erreichte. Eine imposante, bizarre Felslandschaft erwartete mich dort.
Ich konnte nur erahnen, wo der Weg durch die nach Westen abfallende Felswand hindurch führt. Hervorragend mit Drahtseilen gesichert, die sogar kunststoffummantelt sind, über Treppen und Stege schlängelte sich der Weg durch das Felslabyrinth.
Nach jedem Felsvorsprung warteten neue Überraschungen und erst im Blick zurück konnte ich dann den Verlauf des Weges, der diagonal durch die Wand in nördlicher Richtung nach oben führt, richtig erkennen.
Nachdem ich den Fürstensteig passiert hatte, zeigte sich das nächste Ziel, der Kuegrat auf 2123 m.
Auf die östliche Bergseite wechselnd, ging der Weg dann über einen Hang mit Latschenkiefern bergan. Am Kuegrat angekommen war schon den nächste Gipfel, der Garsellakopf 2105 m, in Sichtweite.
Am Gipfelkreuz nahm ich dann aber zuerst mal eine Brotzeit zu mir und genoss den Tiefblick auf Liechtenstein und das Rheintal sowie die Fernsicht auf die Berge des Glarner Landes, die an ihren markanten weißen Firnhauben gut zu erkennen waren, sowie auf das Rätikon und die Gipfel in ganz Vorarlberg.
Vom Kuegrat ging der Weg nun wieder ein Stück weit bergab, um zum Garsellakopf hinüber zu gelangen. Trittstufen und Drahtseile erleichterten auch hier wieder das Vorankommen.
Oben am Gipfel bot sich wieder ein tolles 360° Panorama und auch der Blick zurück auf den Kuegrat.
Im Norden waren dann schon die letzten Gipfel des Tages in Sicht, die "Drei Schwestern".
Wieder bergab und dann an der Ostseite der Bergkette entlang mit Blick nach Vorarlberg in den Walgau erreichte ich dann den Fuß des Gipfelaufbaues. Auch hier führte wieder ein vorbildlicher gesicherter Steig nach oben.
Oben angekommen, kamen zwei weitere Gipfel der "Drei Schwestern" in den Blick, die aber Kletterer vorbehalten sind. Im Hintergrund war der Bodensee zu sehen.
Vis a vis über dem Rheintal leuchteten die Berge des Alpsteins in der Sonne.
Unten am Weg in das Rheintal das Berggasthaus Gafadurahütte.
Ich machte mich also an den Abstieg, der ein Stück weit noch einmal erhöhte Konzentration erforderte. Zwei kleine Felsstufen musste ich dabei, nachdem ich die Stöcke im Rucksack verstaut hatte, über Leitern überwinden, was aber kein Problem darstellte.
Über einen recht steilen, in vielen Serpentinen verlaufenden Pfad, erreichte ich dann nach einiger Zeit das Berggasthaus Gafadurahütte. Auf der Terrasse nahm ich die obligatorische Rösti zu mir und blickte dabei hoch auf die Gipfel, die ich überschritten hatte.
Von der Gafadurahütte gelangt man dann durch den Wald in ca. 1 Std. 15 Minuten in Planken, von wo man mit dem Postauto über Schaan die Rückfahrt nach Vaduz antreten kann.
Ich hatte das Glück von Einheimischen, die mir an der Gafadurahütte einen Platz an ihrem Tisch anboten, im PKW mitgenommen zu werden. Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass es sich eine freundliche Wandersfrau aus Freude darüber, dass mir die Wanderung auf ihrer Lieblingstour in ihrer Heimat so gefallen hat, nicht nehmen lies, mir zum Schluß noch ihre Wanderkarte über Liechtenstein zu vermachen. Diese Art von Gastfreundschaft wird mir sicher in guter Erinnerung bleiben.
Die Tour ist auf der ganzen Strecke weiss-rot-weiss markiert. Im Aufstieg sind ca. 800 m und im Abstieg 1400 Höhenmeter zu überwinden. In meinem jährlichen Wanderprogramm wird diese einzigartige Tour sicher einen festen Platz bekommen.
im Juli 2007
Peter alias summit
Meinen Wanderbericht "Fürstensteig" aus dem Jahr 2005 kann man unter dem folgenden Link nachlesen:
http://freizeitfreunde.ch/index.php?menuid=13&reporeid=24