Ein überaus freundlicher Chauffeur bringt mich mit dem Rufbus von Trimmis nach Obersays. Da er dort oben wohnt und auch aufgewachsen ist kann er mir auf der Fahrt viel Interessantes erzählen. Er sagt mir auch dass in den Schattenhängen nach Stams noch Schnee liegt, Schneeschuhe habe ich aber nicht mit dabei. Er fährt mich noch ein Stück über die Endhaltestelle hinaus bis vor sein Wohnhaus das ganz oben im Dorf liegt. So mache ich mich mit Stöcken bewehrt auf den Weg, gilt es doch etliche Höhenmeter zu überwinden. Schon nach wenigen Metern blühen die ersten Leberblümchen und Primeln zu denen sich später auch weisser Pestwurz, Krokus und Schlüsselblume gesellen. Schon nach dem Parkplatz Pardätsch liegen die ersten Schneereste auf der Strasse und bald gesellt sich ein Ehepaar aus Trimmis zu mir, die haben aber Schneeschuhe mit dabei. Bald werden die Schneeflächen länger und vor Stams ist dann etwa eine Viertelstunde nur Schnee. Dieser trägt aber gut so dass ich auch mit den Barfussschuhen wenig Probleme habe. Bei der Walser Alpsiedlung Stams mache ich eine kurze Pause und gehe dann weiter zum höchsten Punkt der Wanderung (1720m) unterhalb dem Caral. Der hang ist teilweise aper, im Bergweg liegt aber noch Schnee und auch einige Schneefelder sind noch da denen ich aber weitgehend ausweichen kann. Vom höchsten Punkt gehe ich noch etwas 200m weiter, sehe dann aber dass im Hang unter dem Cyprianspitz noch sehr viel Schnee liegt. Das Gehen über den Schnee wäre kein Problem aber das Risiko einen Schneerutsch auszulösen scheint mir zu gross und so trete ich den Rückzug an. Vor der Umkehr sehe ich aber noch zum Medli, die blaue Route die ich eigentlich gehen wollte und die ist absolut schneefrei. Zurück in Stams mache ich eine ordenliche Mittagsrast und trete dann den Rückweg an, zuerst wieder über viel Schnee der mittlerweile viel weicher geworden ist, bläst doch zeitweise ein heftiger Föhn. Zurück beim Parkplatz Pardätsch wechsle ich dann auf trockene Barfussschuhe, habe ich doch meistens eine Reserve im Rucksack. Auf dem Weg abwärts bestelle ich mir auch noch wieder den Rufbus und fotografiere noch einige Blumen. Zurück in Obersays habe ich dann noch gut Zeit um einige der typischen Walserhäuser zu fotografieren. Auf der Rückfahrt plaudere ich dann noch mit "meinem" Chauffeur und verspreche ihm das ich wiederkomme wenn der Schnee weg ist.
Umkehren ist keine Schande, zu viel riskieren aber unvernünftig.
10.9km, 750m auf und ab, 3:25Std. reine Gehzeit.

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